Mitte Juni drehte sich am Schiltacher Kinzigufer wieder alles um Lachse. Zahlreiche Kinder des evangelischen Kindergartens Zachäus, des Kindergartens St. Martin und der Klaus-Grohe-Kita begleiteten in Gummistiefeln den Hansgrohe-Vorstandsvorsitzenden Hans Jürgen Kalmbach zur Lachsbesatzaktion. 5.000 einjährige Lachsbabies hatte der Vizepräsident des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg Jürgen Waldvogel mitgebracht, die die Kinder behutsam aus ihren Bechern in die Freiheit entließen.
„Seit 2009 liegt Hansgrohe die erfolgreiche Wiederansiedlung der faszinierenden Wanderfische in unseren Gewässern am Herzen. Denn sie ist ein Indikator für die Qualität unserer Flüsse“, erklärte der Hansgrohe-CEO und überreichte Jürgen Waldvogel für den WFBW (Wanderfische Baden-Württemberg) einen symbolischen Scheck über eine Spende von 10.000 Euro.
Einmal Nordsee und zurück
Der Rhein war einst der größte Lachsfluss in Europa. Doch Wasserverschmutzung, Wehre, Wasserkraftwerke aber auch begradigte Flüsse sorgten dafür, dass der ursprüngliche Rheinlachs bis Mitte des 20. Jahrhunderts komplett ausstarb. Ein Umdenken und Bemühungen, die Wanderfische im Rheingebiet wieder anzusiedeln, gab es ab Ende der 1980er Jahre. Auch der WFBW hat sich dieses Ziel auf die Fahnen geschrieben.
Die Fische haben eine lange Reise vor sich: über die Kinzig in den Rhein, in die Nordsee bis teilweise ins 7.000 Kilometer entfernte Grönland. Das lernten die Kinder auch im Fischmobil des WFBW. 250.000 bis 400.000 Lachsbrütlinge kommen jährlich aus den Baden-Württemberg-weiten Aufzuchtstationen. Ziel ist, hier auf eine Million Jungtiere pro Jahr zu kommen.
Die Lachse für die Kinzig stammen aus der WFBW-Zuchtstation bei Oberwolfach. Seit 2010 werden hier Lachse für den Rhein gezüchtet. Rund 100 bis 250 Lachse kehren jährlich von ihrer Reise in unsere Gewässer zurück, um dort abzulaichen.
Erfolgsfaktoren für Wiederansiedlung der Lachse
In vielen Flüssen, selbst in Abschnitten, die von der Rheinmündung weit abgelegen sind, werden inzwischen regelmäßig Laichplätze von Lachsen entdeckt oder sogar Lachse beim Laichen direkt beobachtet. Anhand der Erfolgsfaktoren gewinnen die Experten Erkenntnisse darüber, wie unsere Flüsse renaturiert und Wasserkraftwerke so eingerichtet werden können, dass sie die Wiederansiedlung der Wanderfische begünstigen.
„Mit seiner großzügigen Spende gibt das Unternehmen Hansgrohe dem Lachs die Möglichkeit, sich in unseren Flüssen wieder wohlzufühlen. Und dann geht es auch anderen Fisch- und Pflanzenarten wieder gut“, so Jürgen Waldvogel.
Hansgrohe sieht in der langjährigen Partnerschaft mit dem WFBW zum einen die Aufgabe, die Initiative „Lachse für die Kinzig“ finanziell zu unterstützen. Auf der anderen Seite ergibt sich für den Hersteller von Premiumprodukten für Bad und Küche der Bildungsauftrag, die junge Generation für das schützenswerte Element Wasser zu sensibilisieren. Daher sind bei diesen Besatzaktionen auch immer wieder Kinder aus den Schiltacher Kindergärten oder der Grundschule eingeladen, aktiv mitzumachen.