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Uneinheitliche Brennstoff-Preisentwicklung

Gesunken sind im März die Preise für Heizöl, Gas und (im ersten Quartal) A2-Hackschnitzel. Bild: Depi

Von sinkenden Preisen konnten im März die Käufer von fossilen Brennstoffen profitieren. Sie sanken im Vergleich zum Vormonat um etwa einen halben Cent auf 8,59 Ct/kWh, waren damit aber nach Angaben des Deutschen Pelletinstituts (Depi) weiterhin etwa doppelt so teuer wie Holzhackschnitzel, bei denen die Preisentwicklung unterschiedlich verlief: Die Preise der höchsten Qualitätsklasse A1 (mit den geringsten Asche- und Wassergehalten) und der Qualitätsklasse B haben zum Jahresbeginn leicht angezogen.

Der Preis für Holzhackschnitzel der Qualitätsklasse A2, die vorwiegend für Heizanlagen mittlerer Leistung verwendet werden, ist im ersten Quartal des Jahres hingegen gesunken. Bei einer Abnahmemenge von 80 Schüttraummetern (SRM) zahlen Käufer derzeit im Durchschnitt 24,94 Euro/SRM netto oder 2,77 ct/kWh für den Brennstoff. Dies entspricht einem Rückgang von rund 12 Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Alle Qualitätsklassen von Holzhackschnitzeln sind weiterhin preislich deutlich attraktiver als die fossilen Brennstoffe Heizöl und Gas. In den Klassen A2 und B sind sie mehr als 60 Prozent günstiger, bei A1 liegt der Preisvorteil bei rund 50 Prozent. Grund für die Preisentwicklung ist die gute Verfügbarkeit von Waldresthölzern und Landschaftspflegeholz als Ausgangsmaterial für die Qualitätsklassen A2 und B.

Qualitätsklassen und ENplus-Siegel

Der Hackschnitzelpreis wird vom Deutschen Pelletinstitut (Depi) quartalsweise erhoben. Der Erhebungszeitraum endet am 15. des dritten Monats des jeweiligen Quartals. Er bezeichnet den Durchschnittspreis (netto) in Deutschland für einen Schüttraummeter der jeweiligen Qualitätsklasse:

  • Qualitätsklasse A1 ist angelehnt an die Qualitätsklasse ENplus A1 (Wassergehalt ≤ 15 m-%, Aschegehalt ≤ 1,5 m-%, Feinanteil ≤ 5 m-%).
  • Qualitätsklasse A2 ist angelehnt an die Qualitätsklasse ENplus A2 (Wassergehalt 20-35 m-%, Aschegehalt ≤ 2,5 m-%, Feinanteil ≤ 8 m-%).
  • Qualitätsklasse B entspricht der Qualitätsklasse ENplus B (Wassergehalt ≥ 35 m-%, Aschegehalt ≤ 5 m-%, Feinanteil ≤ 10 m-%).

Das Depi rät Käufern, bei der Bestellung von Holzbrennstoffen auf das ENplus-Siegel zu achten. ENplus-zertifizierte Hackschnitzel seien homogen und besonders hochwertig. Sie heizen demnach reibungslos, effizient und emissionsarm. Adressen von qualifizierten Händlern finden Verbraucher unter www.enplus-hackschnitzel.de.

(Diese ursprünglich am 4. April 2024 auf sht-online.de veröffentlichte Nachricht wurde am 9. April um den folgenden Abschnitt über die Preisentwicklung von Holzbriketts erweitert).

Einige Holzbrikett-Ausführungen: Hydraulisch gepresste quaderförmige Briketts (vorne links und rechts), exzentergepresste Briketts (hinten Mitte mit Loch, davor ohne Loch) und extrudergepresste Briketts in achteckiger Prisma-Form (hinten links und rechts). Bild: Depi
Einige Holzbrikett-Ausführungen: Hydraulisch gepresste quaderförmige Briketts (vorne links und rechts), exzentergepresste Briketts (hinten Mitte mit Loch, davor ohne Loch) und extrudergepresste Briketts in achteckiger Prisma-Form (hinten links und rechts). Bild: Depi

Preis von Holzbriketts im ersten Quartal gesunken

Für Kaminofenbesitzer, die auf Holzbriketts umgestiegen sind, hat das Deutsche Pelletinstitut eine gute Nachricht: Die Preise für alle Sorten sind im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal gesunken. Holzbriketts bestehen aus gepressten Sägespänen und sind je nach Herstellungsart in verschiedene Varianten im Handel zu finden (siehe ganz unten).

Für quaderförmige Briketts zahlen Kaminofenbesitzer im ersten Quartal des Jahres laut Depi durchschnittlich 436 Euro pro Tonne (t). Der Preis liege damit rund 9,3 Prozent unter dem Durchschnittspreis des Vorquartals (480 Euro/t). Mit durchschnittlich 467 Euro/t sind zylinderförmige Strangbriketts derzeit ebenfalls deutlich günstiger zu haben. Im Vorquartal kosteten sie im Schnitt 508 Euro/t. Der Rückgang liege demnach bei rund 8 Prozent.

Extruderbriketts kosten im ersten Quartal im Durchschnitt 501 Euro/t. Die Briketts mit achteckigem Querschnitt sind im Vergleich zum Vorquartal (durchschnittlich 548 Euro/t) um etwa 8,5 Prozent gesunken.

Bundesweite Brikettpreise im Überblick: Differenzierte Preise für Holzbriketts in Euro/t (Tonnenpreis bei Abnahme von 2 Paletten Briketts mit je rund 1 t Briketts inkl. Lieferung, brutto). Bild: Depi
Bundesweite Brikettpreise Überblick als Grafik. Bild: Depi

Depi-Brikettpreis

Der Brikettpreis wird vom Deutschen Pelletinstitut quartalsweise erhoben. Er bezeichnet den Durchschnittspreis (brutto) in Deutschland für eine Tonne inkl. Lieferung im Umkreis von bis zu 200 km bei Abnahme von 2 Tonnen. Es wird unterschieden nach der Herstellungsart bzw. Form der Briketts (Quader, Zylinder, Extruder). Jeweils zur Mitte des Quartals werden dafür Preise von rund 20 in Deutschland ansässigen Onlineshops abgefragt.

Bundesweite Brikettpreise im Überblick: Differenzierte Preise für Holzbriketts in Euro/t (Tonnenpreis bei Abnahme von 2 Paletten Briketts mit je rund 1 t Briketts inkl. Lieferung, brutto). Bild: Depi
Bundesweite Brikettpreise im tabellarischen Überblick: Differenzierte Preise für Holzbriketts in Euro/t (Tonnenpreis bei Abnahme von 2 Paletten Briketts mit je rund 1 t Briketts inkl. Lieferung, brutto). Bild: Depi

Herstellung und Eigenschaften von Holzbriketts

Holzbriketts bestehen aus gepressten Sägespänen und haben einen Mindestdurchmesser von 25 mm. Im Handel werden je nach Herstellungsart verschiedene Varianten angeboten: quaderförmig oder zylindrisch, massiv oder mit Loch. Wenn – wie beispielsweise bei der Herstellung in Exzenter- oder Extruderpressen – hohe Temperaturen bis zu etwa 180 °C auftreten, können die Briketts eine dunkle Verfärbung aufweisen. Das beim Pressvorgang verflüssigte holzeigene Lignin erhöht nach dem Abkühlen (ähnlich wie in Pellets) die Stabilität der Briketts.