Zeitschrift für Planung, Berechnung und Ausführung
von sanitär-, heizungs- und klimatechnischen Anlagen.

„Social Innovation“-Projekte zum Weltwassertag 2024

Jessica Trejo, Social Innovation Manager der Hansgrohe SE. Bild: Hansgrohe

Die Hansgrohe Group engagiert sich nach eigenen Angaben mit dem neuen Innovationsfeld Social Innovation für die Entwicklung von Alternativen für einen würdevollen Zugang zu Hygiene und Wasser. Im Fokus steht dabei der „Globale Süden“.

Mit der strukturierten Entwicklung von Produkten, die einem sozialen Zweck dienen, wird Hansgrohe künftig weltweit die Zukunftsaussichten vieler Menschen prägen – und gleichzeitig unternehmerische Ziele verfolgen, teilte das Unternehmen mit. Passend zum Motto des diesjährigen Weltwassertags am 22. März, „Leveraging Water for Peace“ („Wasser für den Frieden“), präsentiert Hansgrohe die ersten Social-Innovation-Projekte in Regionen der Erde, deren Wasserversorgung aufgrund ihrer Strukturschwäche herausfordernd ist.

Jessica Trejo (dritte von links) arbeitet im Rahmen einer Kooperation mit einem kenianischen Universitätsinstitut (sbs.strathmore.edu) daran, jungen Frauen aus einkommensschwachen Gemeinden technische Kenntnisse in Bezug auf Sanitär- und Solaranlagen zu vermitteln. Bild: Hansgrohe
Jessica Trejo (dritte von links) arbeitet im Rahmen einer Kooperation mit einem kenianischen Universitätsinstitut (sbs.strathmore.edu) daran, jungen Frauen aus einkommensschwachen Gemeinden technische Kenntnisse in Bezug auf Sanitär- und Solaranlagen zu vermitteln. Bild: Hansgrohe

Ein erstes Projekt in Kenia

„So vielfältig die Probleme der Wasserversorgung und Hygiene weltweit sind, so unterschiedlich sind die Möglichkeiten für Lösungen“, weiß Jessica Trejo, die den Bereich Social Innovation bei Hansgrohe verantwortet. Daher verfolge sie unterschiedliche Ansätze, um zur nachhaltigen Linderung sozialer und ökologischer Probleme beizutragen. Die Social-Innovation-Managerin habe bereits erste Projekte im sogenannten Globalen Süden angestoßen, also in strukturell und wirtschaftlich benachteiligten Ländern der Erde.

So erwerben in Kenia junge Frauen aus einkommensschwachen Gemeinden technische Kenntnisse in Bezug auf Sanitär- und Solaranlagen sowie unternehmerische und lebenspraktische Fähigkeiten. Hansgrohe kooperiere dazu vor Ort mit der Strathmore University Business School, einer kenianischen Universität, und dem Eastlands College of Technology in Nairobi. „Die Narrative über soziale Fragen, die Wirtschaft und den Globalen Süden müssen sich ändern“, sagt Jessica Trejo. „Es geht nicht um einmalige Spenden, sondern darum, Menschen mit nachhaltigen neuen Geschäftsmodellen zu unterstützen, die mit sozialer Wirkung verbunden sind.“

Neue Produkte für Uganda

In Uganda liegt der Schwerpunkt auf der gemeinsamen Entwicklung von frugalen Neuheiten für eine menschenwürdige Hygiene. Das sind praktische Produkte für eine preissensible Zielgruppe, die gleichzeitig zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen beitragen. So lassen sich soziale und nachhaltige Ziele gleichermaßen erreichen.

Die neuen Produkte berücksichtigen außerdem die Rahmenbedingungen vor Ort, wie Wasserqualität und -menge, Wasserdruck und Rohstoffverfügbarkeit. „Die Zusammenarbeit mit jungen Talenten der ‚Social Innovation Academy‘ in Uganda führt zu einem Austausch, der beide Seiten befruchtet“, berichtet Jessica Trejo. „Dies eröffnet Hansgrohe auch neue Möglichkeiten, diese Märkte zu verstehen und auf neue Weise zu bedienen.“

In Uganda entwickelt Jessica Trejo (zweite von rechts) mit jungen Talenten der Social Innovation Academy (socialinnovationacademy.org) Produkte für eine menschenwürdige Hygiene. Bild: Hansgrohe
In Uganda entwickelt Jessica Trejo (zweite von rechts) mit jungen Talenten der Social Innovation Academy (socialinnovationacademy.org) Produkte für eine menschenwürdige Hygiene. Bild: Hansgrohe

Sozial verantwortlich Zukunftsmärkte erschließen

Ziel von Hansgrohe Social Innovation sei es, die Lebensqualität der Menschen im „Global South“ mit Produkten und Dienstleistungen zu verbessern und gleichzeitig die Marktpräsenz auszubauen. Damit bringe das Unternehmen außerdem seine ESG-Ziele (Environmental, Social, Governance, Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) voran, denen sich der Schiltacher Hersteller verpflichtet hat. „Als Unternehmen sind wir ein Teil der Gesellschaft. Daher ist es für uns selbstverständlich, dass wir auch für Menschen außerhalb von Hansgrohe Verantwortung übernehmen“, erklärt Hans Jürgen Kalmbach, Vorsitzender des Vorstands der Hansgrohe SE.

„Soziales Engagement ist fester Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie und ich freue mich, dass wir mit Jessica Trejo im neuen Innovationsfeld unseren Einsatz für die Gesellschaft verstärken“, ergänzte er. Die gebürtige Mexikanerin besetzt seit Mitte letzten Jahres die neu geschaffene Funktion beim global agierenden Bad- und Küchenunternehmen. Zuvor war sie in verschiedenen Führungspositionen im Unternehmen tätig, zuletzt als Geschäftsführerin der adriatischen Region mit Sitz in Kroatien.

Bund ruft „Nationale Strategie für soziale Innovation“ aus

Dass Social Innovation ein tragfähiges Betätigungsfeld ist, zeigt auch die von der deutschen Bundesregierung im Herbst 2023 ausgerufene „Nationale Strategie für soziale Innovation“. Sie fördert inländische Projekte mit Fokus auf sozialer Innovation. Voraussetzung ist, dass dahinter Geschäftsmodelle stehen, die sich langfristig aus eigenen Erträgen refinanzieren und perspektivisch Gewinn erwirtschaften. So werde die nachhaltig-soziale Transformation im Bereich der Wirtschaft forciert.