Zeitschrift für Planung, Berechnung und Ausführung
von sanitär-, heizungs- und klimatechnischen Anlagen.

Clivet setzt auf Integration und Weiterentwicklung

Chamois Casa ist ein Referenzprojekt des Unternehmens. Bild: Clivet

Mit gemischten Gefühlen, aber auch zufrieden, blickt Clivet Deutschland auf das zu Ende gehende Geschäftsjahr zurück. Nachdem 2022 noch der Boom der Wärmepumpe verkündet wurde, sind es derzeit Gasheizungen, die eine immense Nachfrage verzeichnen. Die politische Achterbahnfahrt der vergangenen Monate hat es auch Clivet schwer gemacht, einen eindeutigen Trend im Markt zu erkennen. Der enorme Rückgang der Förderanträge für Wärmepumpen ist ein deutliches Zeichen für die Verunsicherung der Investoren.

Clivet konnte nach eigenen Angaben in Deutschland trotzdem beim Umsatz 2-stellig wachsen. Im Personalbereich stockte das Unternehmen um rund ein Drittel auf. Der Auftragseingang lag deutlich über dem des Jahres 2022. Das Unternehmen nennt traditionell keine konkreten Zahlen für die Landesgesellschaften. Der Gesamtumsatz aller Ländergesellschaften belief sich 2022 auf über 257 Millionen Euro gegenüber 187,3 Millionen Euro im Jahr 2021.

Wachsende Nachfrage nach kombinierten Systemen

Für Clivet lag im zurückliegenden Jahr der Schwerpunkt vor allem im Bereich Sanierung. Dort wächst die Nachfrage nach kombinierten Systemen bestehend aus Wärmepumpen, Energiespeichern sowie den dafür notwendigen übergeordnete Regelungen.

Das Managementsystem Intellipant wird mit allen Geräten verbunden, die für die Erzeugung und Verteilung von Wärmeenergie verwendet werden. Bild: Clivet
Das Managementsystem Intellipant wird mit allen Geräten verbunden, die für die Erzeugung und Verteilung von Wärmeenergie verwendet werden. Bild: Clivet

Die Wärmepumpe ist trotz aller Widrigkeiten im Markt noch immer der dominierende Faktor beim Wachstum des Unternehmens. Hier erwartet Clivet für das Jahr 2024 eine Stabilisierung. Der Absatz von Klimasystemen für den Wohnbereich hat sich in den vergangenen Monaten konsolidiert. Erfreut zeigte sich das Unternehmen über das Wachstum im Bereich der Kaltwassersätze und der Wärmepumpen im oberen Leistungsbereich von über 30 kW.

Zusammenarbeit mit dem Fach-Großhandel

Mit dem Fach-Großhandel sei die Zusammenarbeit ausgebaut worden, um neben Wärmepumpen vor allem Klimasplitgeräte, Stromspeicher und VRF in den Markt zu bringen. Im laufenden Jahr soll die Partnerschaft weiter wachsen. Dazu beitragen sollen eine Ausweitung des Schulungsangebotes für das Fachhandwerk und gemeinsame Marketing-Aktivitäten.

Funktionsprinzip des Wärmerückgewinnungsgeräts ElfoFresh zur Reinigung und Erneuerung der Raumluft. Bild: Clivet
Funktionsprinzip des Wärmerückgewinnungsgeräts ElfoFresh zur Reinigung und Erneuerung der Raumluft. Bild: Clivet

Ein erster Schritt dazu sei mit der Eröffnung des Schulungszentrums in Nordhorn im November 2023 bereits gemacht worden. In diesem Jahr sollen Zentren in Köln, Berlin und in Bayern folgen. Ein Fokus 2024 wird für Clivet unter anderem die Teilnahme an der Chillventa sein.

Wärmepumpen bleiben eine Säule des Geschäfts

Das Unternehmen selbst werde sich in den kommenden Jahren auf sieben Säulen konzentrieren. Eine dieser Säulen stellt dabei die Fortschreibung der Wärmepumpen-Technologie dar. Trotz der momentanen Unsicherheit sieht Clivet hier die zentrale Entwicklung für die primäre Heiztechnik der Zukunft.

Die zweite Säule ist die zentrale Lufterneuerung. Produkte mit thermodynamischer Energierückgewinnung seien dabei aufgrund ihrer Energieeffizienz und der Effekte für den Lüftungskomfort der zentrale Baustein.

Auf Platz drei der wichtigsten Säulen für einen nachhaltigen Anlagenbau sieht das Unternehmen die Realisierung eines hohen saisonalen Wirkungsgrades. Hier sind Systemlösungen mit intelligenter Systemsteuerung gefragt.

Ein weiterer Aspekt sei die Systemintegration. Gerätekombinationen, die alle erforderlichen Funktionen in einem Gesamtsystem vereinen, sieht man als Lösungen für die Zukunft an. Der besondere Vorteil dieser Systeme seien das reibungslose Zusammenspiel und aufeinander abgestimmte Funktionen. Dort wo diese Integration nicht möglich ist, wird Clivet integrierte Systemlösungen anbieten.

Bei Clivet in Italien und Deutschland sieht man die Zeit großer zentraler Heiz- und Kühlsysteme zu Ende gehen. Das Unternehmen setzt auf Dezentralisierung mit modular aufgebauten Lösungen, die nur dann aktiv sind, wenn es vor Ort erforderlich ist. Das entscheidende Argument für diese Lösung ist die Effizienz. Darüber hinaus lassen sich modulare Systeme einfacher an die Anforderungen von Gebäudeteilen anpassen.

Eine letzte und dennoch entscheidende Säule in der Zukunftsplanung stellt die Digitalisierung dar. Das Unternehmen arbeitet an Lösungen für vernetzte Systeme, die in Synergie mit intelligenten Gebäuden arbeiten. So entstehen digitale Produkte, die Investitionen schützen und die für mehr Qualität und Sicherheit gegenüber der Umwelt sorgen.