Zeitschrift für Planung, Berechnung und Ausführung
von sanitär-, heizungs- und klimatechnischen Anlagen.

Westfälische Hochschule: technische Gebäudeausrüstung

Ingenieure und Ingenieurinnen der „Technischen Gebäudeausrüstung“ kümmern sich um Wärme und Kälte, um Wasser, Strom und Gas. Foto: Anne Orthen

„Wer einen Ingenieurstudiengang mit besten Aussichten auf sein zukünftiges Berufsleben sucht, ist in der technischen Gebäudeausrüstung richtig.“ Davon sind Dekan Prof. Dr. Christian Fieberg und Studienfachberaterin Prof. Dr. Karin Kückelhaus überzeugt. Technische Gebäudeausrüstung kümmert sich um die Versorgung von Gebäuden mit Wärme oder Kälte, mit Wasser, Strom und Gas. Ziel ist eine behagliche Raumatmosphäre durch passgenaue Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, durch Sanitärtechnik sowie durch Beleuchtungstechnik. Verbunden ist das mit einem hohen Grad von technischer Automatisierung, um Versorgungssysteme energieeffizient und nachhaltig zu gestalten. Fieberg: „Das ist hoch spannend, technisch äußerst aktuell, entspricht der Tendenz zur steigenden Digitalisierung des Alltags und hat gleichzeitig nationale und internationale Bestandteile.“ Studienbewerber benötigen zur Einschreibung die (Fach-)Hochschulreife oder die durch Berufserfahrung erlangte Hochschulreife, etwa als Meister oder Meisterin.

Bereits im ersten Semester legen die Professorinnen und Professoren viel Wert auf Teamarbeit. Dazu arbeiten die Studierenden in Gruppen an praktischen Aufgaben, die die gelernte Theorie sofort in Praxis umsetzen. „Im vergangenen Jahr etwa haben Teams Luftreiniger gegen Corona gebaut oder haben zusammen mit der Feuerwehr ein Brandschutz-Lernvideo gedreht“, erzählt Fieberg. Wer sich eher als Tüftler und Erfinder sieht, kann dazu die Studiengangskenntnisse im Makerspace „Halle 1“ der Hochschule ausleben. Dort stehen ihm/ihr moderne Werkzeuge wie 3-D-Drucker zur Verfügung, um Ideen direkt marktreif zu machen. Fieberg: „Ideal für Innovatoren und angehende Firmengründer.“ Matthias Rheinlaender, selbst Absolvent der Westfälischen Hochschule und heute im Leitungsteam des Makerspaces, hat dort schon eine Server-Heizung für Kleinstgebäude – tiny houses – gebaut, die umweltfreundlich arbeitet, selbst produzierten Strom nutzen kann und neben ihrem Heizwert gleichzeitig durch den Verkauf von Server-Rechner-Dienstleistung in der Internet-Cloud Gewinn erzielt.    Beruflich bietet der Studiengang nach dem Bachelor- oder einem aufbauenden Masterabschluss oder auch einer anschließenden Doktorarbeit viele Einstiegsmöglichkeiten. Wer auf gängigen Internet-Jobbörsen als Suchstichwort „Ingenieur/in technische Gebäudeausrüstung“ eingibt, findet aktuell Hunderte von Angeboten in NRW und deutschlandweit. Noch einmal Fieberg: „Trotz aktueller Probleme bei der Materialbeschaffung und einem möglichen Zinsanstieg ist der Bauboom in Deutschland ungebrochen. Schon heute gibt es einen Riesenbedarf für Absolventen und Absolventinnen der technische Gebäudeausrüstung. Außerdem vollzieht sich gerade ein Generationenwechsel, weil viele Beschäftigte aus den Baby-Boomer-Geburtsjahren demnächst in Rente gehen. Der Bedarf wird daher noch steigen. Wer jetzt erfolgreich in das Fach einsteigt, hat beruflich ausgesorgt, egal ob als Angestellte/r oder als Selbstständige/r.“   Die Westfälische Hochschule bietet für den Studiengang verschiedene Organisationsmodelle an, die es erlauben den Bachelor-Grad individuell in sechs, sieben oder acht Semestern zu erreichen. Die hochschuleigene Talent- und Stipendiumsberatung hilft dabei vom ersten bis zum letzten Semester mit Zusatzleistungen und Beratung für finanzielle Unterstützung, auch über Bafög hinaus. Zurzeit hat der Studiengang keinen NC, sondern ist zulassungsfrei.