Bis zu fünf Zentimeter hoch stand am Abend des 14. Juli das Wasser in den Werkshallen des Sauerländer Armaturenspezialisten Kludi am Stammsitz in Menden. Nachdem infolge der gestrigen Unwetter mit Starkregen die nahegelegene Oese über ihre Ufer getreten war, musste der Hersteller von Premiumarmaturen für Bad und Küche ab 18 Uhr seinen kompletten Produktionsbetrieb einstellen.
Inzwischen konnte das Familienunternehmen, das gemeinsam mit den Einsatzkräften der Mendener Feuerwehr die ganze Nacht durch gegen die Überflutung angekämpft hatte, wieder Entwarnung geben: „Das Wasser ist wieder draußen, es hat weder Maschinen noch Waren wesentlich beschädigt“, gab Julian Henco, Vorsitzender der Kludi Geschäftsführung, am Vormittag nach Sitzung des seit gestern Abend durchgehend tagenden Krisenstabs bekannt. Im Laufe des heutigen Tages wird das Unternehmen alle Bereiche trockenlegen und reinigen, um die Produktion schrittweise wieder hochzufahren. „In unserer Montage wird seit Beginn der Frühschicht bereits wieder gearbeitet“, bestätigt Kludi Chef Julian Henco. „So wie es derzeit aussieht, sind wir mit einem blauen Auge davongekommen. Unser großer Dank gilt den hiesigen Helferinnen und Helfern sowie allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit tollem Spirit unermüdlich im Einsatz waren, um Schlimmeres abzuwenden.“ Dadurch war es den Einsatzkräften und dem Unternehmen in der Nacht auch gelungen, den Galvanik-Betrieb des Armaturenspezialisten vor weiterer Überflutung zu schützen und den Austritt von möglicherweise kontaminiertem Wasser zu verhindern. „Aus unserer Galvanik ist kein chemikalienhaltiges Wasser nach außen in die Umwelt gelangt“, betont Julian Henco. Das von der Feuerwehr in einem separaten Becken gesammelte Wasser werde in Absprache mit der Bezirksregierung, mit der man im engen Kontakt stehe, fachgerecht entsorgt. Aus diesem Grund wird der galvanische Betrieb des Armaturenherstellers in Menden vorerst ruhen. In der Zwischenzeit nutzt Kludi die freien Kapazitäten seiner Messinggalvanik am Standort im österreichischen Hornstein. Kunststoffkomponenten werden von bereits beauftragten Dienstleistern in Deutschland galvanisiert. Dennoch rechnet das Unternehmen damit, dass es zu Verzögerungen bei der Auslieferung von Kundenaufträgen kommen kann. „Da wir unmittelbar auf andere Galvanikkapazitäten ausweichen können, werden sie sich aber in einem verträglichen Rahmen halten“, erklärt Julian Henco. Der galvanische Betrieb in Menden werde in Absprache mit der Bezirksregierung in Kürze wieder anlaufen können.