Auch kleinere lokale und regionale Projekte erleichtern die Zukunftsversorgung mit erneuerbaren Energien – ein Gedanke, den das Team des INTERREG-Projekts „Task Force Wärmewende“ an der FH Münster unterstützt. Auch monetär: Es vergibt jetzt Gutscheine für finanzielle Förderungen; ganz konkret für sogenannte Machbarkeitsstudien.
Wenn zum Beispiel Kommunen oder Gemeinden, kleine und mittelständische Unternehmen oder Bürgerinitiativen eine nachhaltige Idee für den Wärmesektor haben, können sie ein Ingenieurbüro ihrer Wahl mit einer Machbarkeitsstudie beauftragen. Wie ist die Idee, zum Beispiel ein Wärmenetz, realisierbar? Welche Synergieeffekte ergeben sich daraus? Diese Machbarkeitsstudie wird dann mit rund 50 Prozent gefördert. „Wir wollen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit fördern, deshalb empfehlen wir, sich auch unter den niederländischen Ingenieurbüros umzuhören. Sie haben häufig noch ganz andere kreative Ideen, wie man Projekte technologisch umsetzen kann“, sagt Christian Käufler, gemeinsam mit Simon Nießen wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsteam von Prof. Dr. Christof Wetter. Und neben der Anpacken-Mentalität ist genau das wichtig für die „Task Force Wärmewende“: der Innovationsgrad. „Wie innovativ eine Projektidee ist, das ist für uns ein wichtiges Kriterium, ob wir sie fördern können oder nicht“, erklärt Nießen. „Wir wollen mit den Geldern kleine, innovative Projekte anschieben, die sonst nicht durchgeführt werden würden.“ Konkret sieht das so aus, dass das Projektteam Machbarkeitsstudien fördern kann, die bis zu 50.000 Euro kosten und die im INTERREG-VA-Projektgebiet stattfinden – grob skizziert: von der Nordsee aus über große Teile Niedersachsens und dem kompletten Münsterland bis hin zum Rhein-Kreis Neuss, außerdem fast alle Regionen der Niederlande. Wer sich für einen Wärmegutschein bewerben will, muss einen Antragsbogen ausfüllen und das geplante Vorhaben, den Innovationsgrad inklusive CO2-Einsparung und eine Einschätzung zur Übertragbarkeit auf andere Gebiete beschreiben. Und zwar bis zum 15. Dezember, dann endet der erste Call – zwei weitere folgen im nächsten Jahr. Das Formular und weitere Informationen gibt es unter www.waerme-wende.eu. Im Gegenzug veröffentlicht das Projektteam den Endbericht – nur so könnten auch andere Gemeinden oder Unternehmen von den Ideen profitieren, so Nießen – und baut das regionale Netzwerk weiter aus. Die Kreisstadt Warendorf hat zum Beispiel die Gutscheine für die Machbarkeitsstudien schon erfolgreich genutzt und baut zurzeit am zweiten Wärmenetz.