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FV SHK MV: „Abwrackprämie“ nicht nur für Öl-Heizungen

Annegret Kramp-Karrenbauer, Vorsitzende der CDU, erklärte in den vergangenen Tagen unter anderem im Morgenmagazin von ARD und ZDF, dass ihr eine Art Klimakonsens vorschwebe. Dazu gehöre auch eine Abwrackprämie für alte Ölheizungen. Ihrer Meinung nach solle ein Austausch staatlich gefördert werden, um den Ausstoß von Kohlendioxid zu verringern.

Öl-Heizungen sind aber nur noch in wenigen Regionen Deutschland prägend. Einzig in Bayern, Hessen und Baden-Württemberg dominiert die Öl-Zentralheizung laut Statistiken des BDEW mit Anteilen von jeweils etwa 40 Prozent. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist der Anteil an Öl-Heizungen mit ungefähr 30 und knapp 35 Prozent ebenfalls hoch, allerdings nimmt hier die Erdgasheizung mit etwa 50 und 44 Prozent den größten Anteil ein. In allen anderen Bundesländern dominiert die Erdgasheizung deutlich und der Anteil der Öl-Heizungen liegt lediglich zwischen 14 Prozent in Bremen und etwa 25 Prozent in Berlin.

Im Klimaschutzplan 2050 hat die Bundesregierung festgeschrieben, dass eine deutliche Reduzierung der direkten Verbrennung fossiler Energieträger zur Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser erreicht werden soll. Förderbedingungen sollen so gestaltet werden, dass die Nutzung von Heizsystemen, die erneuerbare Energien nutzen, deutlich attraktiver ist als die Nutzung von Heizsystemen auf Basis fossiler Energien, wie Öl und Erdgas. „Die von der CDU geforderte ‚Abwrackprämie‘ für Öl-Heizungen ist völlig unzureichend. Die Förderung sollte sich nicht allein auf Öl-Heizungen konzentrieren, sondern wie im Klimaschutzplan 2050 vorgesehen, alle Heizungssysteme mit fossilen Energieträgern berücksichtigen“, meint Martin Ratzke, Landesinnungsmeister des Fachverbandes Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Mecklenburg-Vorpommern, „denn eine einseitige Förderung bei Öl-Heizungen würde im gesamten nord- und ostdeutschen Raum Deutschlands kaum bis gar nicht zu dem angestrebten klimaneutralen Gebäudebestand bis 2050 beitragen.“

Eine sogenannte „Abwrackprämie“ von alten Heizkesseln ist nach Ansicht des Fachverbandes Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Mecklenburg-Vorpommern grundsätzlich sinnvoll. Beim Austausch alter Heizkessel, die mehr als 20 Jahre alt sind, sind Einsparungen von 30 bis 40 Prozent durchaus möglich. Der Grund: Viele alte Kessel haben hohe Wärmeverluste. Allein dadurch könnte mit neuen Modellen viel Energie eingespart werden. Hinzu kommt eine bessere Energieeffizienz. Deshalb fordert der Fachverband eine Abwrackprämie für mindestens 20 Jahre alte Heizkessel auf der Basis aller fossiler Energieträger – Öl und Erdgas. Eine wie von Kramp-Karrenbauer geforderte Abwrackprämie würde hingegen an den Menschen in Mecklenburg-Vorpommern mehrheitlich vorbeigehen.

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