Zeitschrift für Planung, Berechnung und Ausführung
von sanitär-, heizungs- und klimatechnischen Anlagen.

Schüler entwickeln Mikrochips für intelligente Fahrzeuge, das Zukunfts-WC und moderne Rettungswagen


Die Preisträger des ersten und zweiten Platzes. Bild: Michaela Handrek-Rehle/VDE

Die Autotür denkt mit und verhindert Unfälle, im WC der Zukunft herrscht mehr Privatsphäre und bessere Hygiene, Schwerverletzte sind schonend auf stabilen Krankenliegen im Rettungswagen unterwegs – die Zukunft immer im Blick, setzen jedes Jahr Jugendliche ihre Ideen im Schülerwettbewerb „Invent a Chip“ kreativ um. Bereits zum 16. Mal veranstalteten das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Technologieverband VDE den weltweit einmaligen Wettbewerb, der bundesweit an über 3.000 Schulen stattfand. Auf dem VDE/BMBF-MikroSystemTechnik-Kongress in München wurden kürzlich die Sieger vor Wirtschaft, Politik und Wissenschaft prämiert.
Den mit 3.000 Euro dotierten ersten Platz sicherte sich Philipp Grube (18) vom Immanuel-Kant-Gymnasium in Bad Oeynhausen für sein Zukunfts-WC. In öffentlichen Toilettenanlagen schützen digitale Zutrittskontrollen mit automatisiertem Ein- und Ausgang vor Staus im Toilettenraum. Die Türen öffnen sich ganz ohne Berührung der Türklinken, auch die Waschbecken sind sensorgesteuert. „Daraus resultieren vor allem ein höherer Hygienestandard, eine optimierte Privatsphäre und eine hohe Benutzerfreundlichkeit“, sagt er.
Den mit 2.000 Euro dotierten zweiten Platz vergab die Jury an Justus Kaufmann (16), Fabian Eich (16) und Tilmann Bruns (15) vom Gymnasium Lindlar für die innovative Krankenliege zum schnellen und schonenden Transport im Rettungswagen. „Wir stellen ein Krankenwagenmodell vor, dessen bewegliche Liege das Verrutschen des Patienten während der Fahrt verhindert. Beim Beschleunigen oder Bremsen des Krankenwagens, bei Gefälle sowie in Kurven wird die Liege so geneigt, dass keine horizontalen Beschleunigungen auf den Patienten wirken“, beschreibt das Team sein Konzept.
Platz Drei und ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro gehen an Philipp Deuster (18), Julian Liphardt (18) und Alexander Zimmer (18) von der Internatsschule Schloss Hansenberg in Geisenheim. Sie überzeugten die Experten mit einer intelligenten Autotür, die Hindernisse und Gefahren erkennt. „Die Tür öffnet und schließt selbstständig, funktioniert aber auch über einen automatischen Bremsmechanismus“, erklärt das Team.
Der mit 2.000 Euro dotierte Sonderpreis des Bundesforschungsministeriums geht an Florian Winkler (18) vom Werner-von-Siemens-Gymnasium Großenhain. Er verknüpft mit seinem Projekt Technik und Natur, so dass Pflanzen vollautomatisch unter den für sie optimalen Standortbedingungen gedeihen können. Sein Chip steuert das eigens entwickelte Gewächshaus. „Es besteht aus einer Aluminium-Wanne, in der sich die Erde, die Bewässerung, die Belüftung sowie der Feuchte-Sensor befinden. Außerdem hat es ein Plexiglasdach, an das eine Belüftungsklappe, ein CO2-Sensor und die LED-Beleuchtung montiert ist“, erklärt er.
Der Chip zur abhörsicheren Verschlüsselung von Daten über die Polarisation von Licht bescherte einem Team des Leibniz-Gymnasiums in Dormagen ebenfalls eine Einladung nach München und den begehrten Wafer-Pokal. Mit der „Quantenkryptographie“ hatte das Quartett außer Konkurrenz im Rahmen eines neuen Schul-Pilotprojektes teilgenommen.

Nähere Informationen zum Schülerwettbewerb unter: www.invent-a-chip.de
de-de.facebook.com/inventachip/
www.vde.com