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VDS VDS-Mitgiederversammlung: Nicht nachlassen


Geschäftsführung und Vorstand der VDS sind davon überzeugt, dass die Branche ihr Potential künftig noch besser ausschöpfen kann. Von links: Jens J. Wischmann, Hartmut Dalheimer, Andreas Dornbracht, Dr. Rolf-Eugen König und Michael Hilpert. Foto: VDS

Sanitärbranche in guter Verfassung / VDS-Mitgliederversammlung: Mit Erfolgen im Rücken weiter angreifen / Siebter Umsatzanstieg hintereinander / Mehr Wachstum möglich / Große Themen und große Projekte / Positive Bilanz und volle Agenda / Premieren nicht nur zur „ISH“ / Neue forsa-Studie: Deutsche forcieren Badrenovierungen / Neue Internetauftritte / Neue Messeimpulse / Umfassendes Arbeitsprogramm / Konstante redaktionelle Bad-Karriere

Was tut eine Branche, für die Konjunktursorgen gegenwärtig kein Thema sind? Sie muss sich intensiv darum kümmern, dass das auch so bleibt und sie ihr Potenzial künftig noch besser ausschöpfen kann. Dafür gibt es genug konkrete Ansatzpunkte. Sie reichen von der professionellen Bearbeitung wichtiger Kompetenzfelder bis zum möglichst gemeinsamen Abbau von Kapazitätsengpässen. In dieser Konstellation kommt es nicht zuletzt auf einen agilen und leistungsfähigen Dachverband an. So lautete die Quintessenz der Ende November 2016 in Bonn durchgeführten Mitgliederversammlung der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS).

Zum siebten Mal hintereinander meldet die Sanitärbranche ein Umsatzplus. Nach aktuellen ifo-Schätzungen stiegen die Verkaufserlöse 2016 um rund 3 % auf 23,7 Mrd. Euro. Dabei entwickelte sich das Inlandsgeschäft mit plus 3,1 % (19,7 Mrd. Euro) „einen Tick besser“ als der Auslandsumsatz (plus 2,6 % auf 4,0 Mrd. Euro), hieß es in der früheren Bundeshauptstadt. Zudem zeichne sich für 2017 ein weiteres moderates Wachstum ab. Gemäß Prognose klettert der Gesamtumsatz dann auf über 24 Mrd. Euro.

Von der anhaltend positiven Branchenkonjunktur profitierte 2016 wie schon in den Vorjahren außerdem das Beschäftigungsniveau. Dem ifo-Institut zufolge erhöhte sich die Zahl der Arbeitsplätze auf gut 500.000. Obwohl danach der Anstieg um etwa 4.000 ausschließlich auf das Handwerk entfiel, wiesen die Vertreter aller drei Vertriebsstufen auf das „zentrale Problem“ der knappen Zeit- und Personalressourcen der Installationsbetriebe hin.
Der aktuelle Auftragsbestand von fast zehn Wochen sei zwar einerseits sehr erfreulich, zeige aber andererseits, dass die Vollauslastung des SHK-Handwerks (und seiner Kooperationspartner) ein durchaus realistisches stärkeres Wachstum von Industrie und Großhandel verhindere.
Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, sei neben jedem einzelnen Betrieb die ganze Branche gefordert. Die bundesweite ZVSHK-Ausbildungsinitiative „Zeit zu starten“ verdiene deshalb uneingeschränkte Unterstützung. Fortschrittliche und zugleich rationelle Montagesysteme stünden ebenso auf der Agenda wie die gerade im Verbraucherinteresse gebotene Priorität, Badprozesse insgesamt einfacher und schlanker zu gestalten. Hier bringe sich die VDS etwa durch die Bad-Akademie und ein neues, zur „ISH 2017“ präsentiertes Praxiskonzept aktiv ein.
Die Zahl der Unternehmen in der Haus- und Gebäudetechnik legte laut ifo 2016 wieder leicht auf rund 52.000 zu. Auch das gehe komplett auf das Konto des Handwerks. Ihm ordne die Schätzung über 51.000 Firmen zu.

Frankfurter Pensum
Das in Bonn mehrfach erörterte Thema „ISH 2017“ ergänzte Wischmann um ein Kurzporträt der Bereiche, die die VDS selbst verantwortet oder aktiv begleitet. Mit der „Waterlounge“ biete der Verband Mitte März in Halle 3.1 wieder eine vertraute zwanglose Informations- und Dialogplattform z. B. für Journalisten und Branchenvertreter. An sie schließe sich unmittelbar die ZVSHK-Präsentation „Bad 4.0“ an, die einen Blick in die Zukunft des Bades werfe.
Mit einem spezifizierten Presse- und PR-Paket will die Dachorganisation der Sanitärwirtschaft ebenso wieder zu einer starken Medienresonanz beitragen wie mit dem Engagement von Franziska van Almsick. Das gemeinsam mit der Messegesellschaft durchgeführte Trendforum „Pop up my Bathroom“ widme sich dieses Mal allen Facetten des individuellen Bades. Es habe sein Messedomizil im „Saal Europa“ und mache dort die Perspektiven und Tendenzen für die Besucher auch durch Expertenvorträge und Diskussionsrunden transparent.
Schließlich unterstütze die VDS das Sonderprojekt „Werkstatt Bad“, das gerade den Besuchern aus dem Fachhandwerk konkreten Nutzen verschaffen soll. Wie Initiator Ulrich Bergmann während der Mitgliederversammlung erläuterte, geht es im Foyer der Halle 4.0 unter dem Motto „Wir zeigen Zukunft“ darum, rationelle Montagemethoden „live“ zu demonstrieren. Pro (Messe-)Tag werde dazu jeweils ein anderes Bad aufgebaut. Die komplett mit Markenprodukten dargestellten Lösungen könnten in der Praxis dafür sorgen, mehr Bäder mit weniger Monteuren in einer noch besseren Qualität zu verwirklichen. So lasse sich nicht zuletzt dem akuten Fachkräftemangel begegnen. Moderne Informationsmedien dienten in der Mainmetropole der Wissensvertiefung und ermöglichten außerdem eine individuelle Nachbereitung.
Ansonsten fasste das „Branchenparlament“ unter „Regularien“ durchweg einstimmige Beschlüsse. Das galt auch für die Wahl von Dr. Hans Henning zum neuen Rechnungsprüfer. Der Hauptgeschäftsführer des DG Haustechnik tritt damit die Nachfolge von Elmar Esser an.

Am 28. November 2017 treffen sich die VDS-Mitglieder zu ihrer nächsten Jahressitzung. Die Verantwortlichen dürften dann wieder über ein „volles Programm“ berichten – beim Blick zurück und nach vorn gleichermaßen.

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