Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat seine Jahresbilanz veröffentlicht. Die im BDH organisierten 102 größtenteils mittelständischen Unternehmen erwirtschafteten einen weltweiten Gesamtumsatz von 13,6 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der Aufwand für Forschung und Entwicklung verzeichnete mit 530 Millionen Euro ein Plus von 8,6 Prozent, ein Indiz für die hohe Innovationskraft der Branche. Die Anzahl der bei den Mitgliedsunternehmen weltweit Beschäftigen stieg um 0,9 Prozent auf 69.200.
Mit insgesamt 710.000 abgesetzten Wärmeerzeugern und einem Absatzplus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum blickt die Industrie auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Den größten Absatz verzeichneten gasbasierte Systeme. Die Gas-Brennwerttechnik erreichte mit 439.500 abgesetzten Geräten ein Plus von sieben Prozent. Die Anzahl der abgesetzten Gas-Niedertemperaturgeräte betrug 103.500 Stück. Einen bemerkenswerten Marktverlauf nahm die Öl-Brennwerttechnik. Sie kam auf ein Plus von 30 Prozent, mit 60.000 abgesetzten Geräten allerdings ausgehend von einer niedrigen Basis. Als ursächlich für diese Entwicklung sieht der BDH neben dem niedrigen Ölpreis den hohen Modernisierungsstau in diesem Segment, ausgelöst durch eine Verunsicherung der Verbraucher. Längst fällige Modernisierungen wurden aufgrund unklarer politischer Rahmenbedingungen aufgeschoben. Der BDH sieht den Marktverlauf der Öl-Brennwerttechnik auch im Sinne des Ressourcenschutzes durchaus positiv, existieren doch in Deutschland weit über 5 Millionen veraltete und ineffiziente Ölheizungen. „In vielen Fällen bestehen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wenig Alternativen zu einer Ölheizung. Zudem wird diese Technologie überproportional oft mit erneuerbaren Energien wie zum Beispiel Solarthermie kombiniert“, sagt Manfred Greis.
Nicht zufriedenstellend verlief hingegen die Marktentwicklung der Heizungstechnologien auf Basis erneuerbarer Energien. Biomassekessel mussten Markteinbußen von 18 Prozent hinnehmen. Ursächlich hierfür waren der konkurrierende, niedrige Ölpreis und die vergleichsweise hohen Investitionskosten. Unter den hohen Strompreisen hatte die Wärmepumpe zu leiden. Mit 57.000 abgesetzten Geräten und einem Minus von 2 Prozent hielt die Technologie in etwa das Niveau des Vorjahres. Als Folge der verbesserten Förderung im Rahmen des Marktanreizprogramms konnte die Solarthermie im letzten Quartal 2015 aufholen, schloss allerdings aufs Jahr gesehen mit einem Minus von 10 Prozent ab. Dies entspricht 100.500 verkauften Anlagen. „Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Politik die Förderung für Heizungstechnologien auf Basis erneuerbarer Energien unlängst deutlich aufgestockt hat. Wir gehen von weiteren positiven Effekten in 2016 auf den Markt für erneuerbare Energien aus“, so Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH.
www.bdh-koeln.de