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Wärmepumpen-Test: Die vier teuersten sind „gut“

Der vollständige Test mit erscheint in der Oktober-Ausgabe der Stiftung Warentest und ist auch online kostenpflichtig erhältlich. Bild: www.test.de/waermepumpen

Die Stiftung Warentest hat fünf Luft-Wasser-Wärmepumpen für Einfamilienhäuser mit Leistungen zwischen 10 und 12 Kilowatt geprüft, die Propan (R 290) als Kältemittel nutzen. Alle Modelle schaffen es, auch einen mäßig gedämmten Altbau mit 150 kWh pro Quadratmeter und Jahr zu beheizen. Die Testerinnen und Tester simulierten dabei den Betrieb mit Fußbodenheizung und herkömmlichen Heizkörpern bei verschiedenen Außentemperaturen, wobei sich wenig überraschend die mit Fußbodenheizung eine höhere Effizienz ergab, da dann niedrigere Vorlauftemperaturen ausreichen.

Aber auch die Kombination aus Wärmepumpe und Heizkörpern liefert nach Angaben der Stiftung Warentest ein gutes Verhältnis von eingesetzter elektrischer Energie zu erzeugter Wärme. Die Mehrkosten der Wärmepumpe gegenüber einer neuen Gasheizung amortisieren sich demnach etwa nach 10 bis 15 Jahren – ab dann spart die Wärmepumpe Geld. Fürs Klima lohne sich der Umstieg sofort: Wärmepumpen stoßen im Vergleich zur Gasheizung nur rund die Hälfte an CO2-Emissionen aus.

Im Test waren (in alphabetischer Reihenfolge der Hersteller) folgende Modelle vertreten (in Klammern der von der Stiftung Warentest im Juli 2025 erfragte mittlere Brutto-Listenpreis):

  • Alpha Innotec Hybrox 11 mit Hydraulikmodul HV 9H (18.558 Euro)
  • Mitsubishi Electric Wärmepumpen-Set 13.10; PUZ-WZ100YAA ERPX-YM9E (14.500 Euro)
  • Stiebel Eltron WPL-A 10.2 Plus HK 400 mit Hydraulikmodul HM Trend (19.038 Euro)
  • Vaillant Arotherm plus VWL 105/8.1 A 400V und VWZ MEH 97/7 mit Heizungsregler SensoComfort VRC 720/3 HP (19.729 Euro)
  • Viessmann Vitocal 250-A AWO-E-AC 251.A10 (20.354 Euro)

Teuerste Wärmepumpe wird Testsieger

So schnitten die Wärmepumpen im Test ab:

  • Den Testsieg erhielt die Vitocal 250-A (10 kW Nennwärmeleistung) von Viessmann mit einem Qualitätsurteil „Gut (2,0)“ zugesprochen. Für ihre benutzerfreundliche Handhabung sowohl direkt am Gerät mit dem 7-Zoll-Farb-Touch-Display als auch über die Steuerung mit der App ViCare erhielt sie als einziges Gerät im Test in der Kategorie „Handhabung“ die Bestnote 1,0.
  • Die Hybrox 11 von Alpha Innotec zählt mit der Gesamtnote „Gut (2,2)“ zu den besten getesteten Geräten und erreichte im Test mit 6.070 kWh pro Jahr den niedrigsten Stromverbrauch in der mittleren Klimazone (keine dauerhaften Temperaturen unter -10 °C), was einer Leistungszahl von 3,5 entspricht. Unter den „gut“ bewerteten Geräten stellt sie die preisgünstigste Option dar.
  • Ebenfalls mit der Gesamtnote „Gut (2,2)“ hat auch die Stiebel-Eltron-Wärmepumpe abgeschnitten, die vor allem bei niedrigen Außentemperaturen punkten konnte. Unter den bestbewerteten Geräten ist sie nicht nur das leichteste, sondern auch das niedrigste Produkt, betont Heinz Werner Schmidt, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing von Stiebel Eltron ebenso wie das gute Abschneiden beim „Basisschutz persönlicher Daten“.
  • Knapp dahinter landete mit Gesamtnote „Gut (2,3)“ das Gerät von Vaillant dessen Flexibilität bei der Aufstellung – die Außeneinheit kann nach mit sehr geringen Abständen zu Türen, Kellerfenstern oder Lichtschächten nahezu ohne Einschränkungen am Haus installiert werden. Dieser „für eine große Anzahl von Immobilienbesitzern wichtige Aspekt“ wurde in dem Test nicht berücksichtigt, bedauerte der Hersteller.

Fazit der Stiftung Warentest: „Die vier teuersten sind gut“. Die preisgünstigste Wärmepumpe im Test wurde als Preistipp hervorgehoben.

Die mit „Gut“ bewerteten Wärmepumpen im Test stammen von Viessmann (Gesamtnote 2,0; links oben), Alpha-Innotec (Gesamtnote 2,2; rechts oben), Stiebel Eltron (Gesamtnote 2,2; links unten) und Vaillant (Gesamtnote 2,3; rechts unten): Bild: Viessmann / AIT-Group Deutschland / Stiebel Eltron / Vaillant
Die mit „Gut“ bewerteten Wärmepumpen im Test stammen von Viessmann (Gesamtnote 2,0; links oben), Alpha-Innotec (Gesamtnote 2,2; rechts oben), Stiebel Eltron (Gesamtnote 2,2; links unten) und Vaillant (Gesamtnote 2,3; rechts unten): Bild: Viessmann / AIT-Group Deutschland / Stiebel Eltron / Vaillant

Überarbeitetes Testverfahren

Nach Angaben von Stiftung Warentest wurde der aktuelle Test 2025 „noch realitätsnäher gestaltet als in den Vorjahren“. Daher sind beispielsweise die über die ganze Heizperiode errechneten Stromverbräuche nicht mehr mit den Resultaten aus den Vorjahren vergleichbar. Um die Energieeffizienz der Wärmepumpen mit herkömmlichen Heizkörpern zu testen, haben die Tester die Außengeräte in eine Kältekammer gesteckt und sie dort unterschiedlichen Temperaturen von -15 °C bis +12 °C ausgesetzt.

Deutliche Unterschiede ermittelte der Test beim Geräuschpegel der Außengeräte: Die im Labor verglichenen Lautstärken im Normalbetrieb führten zu Geräusch-Bewertungen von gut bis ausreichend.

Heizstab erspart Überdimensionierung

Wichtig für den Altbau ist nach Angaben der Stiftung Warentest, dass nicht aus Angst vor einer kalten Wohnung die Leistung der Wärmepumpe allzu groß gewählt wird. „Eine überdimensionierte Wärmepumpe ist fatal – sie läuft nicht im optimalen Bereich und kostet unnötig viel“, erklärt Reiner Metzger, Experte für Energie-Themen bei der Stiftung Warentest.

Das sei ein Unterschied zu Gas- oder Ölkesseln. Hier war es üblich, vorsorglich 20 Prozent Reserveleistung für kalte Winter einzuplanen. Das sei bei Wärmepumpen nicht notwendig. „Falls das Haus bei eisigen Temperaturen doch etwas auskühlt, schaltet sich ein elektrischer Heizstab zu. Da das wahrscheinlich hierzulande nur an wenigen Tagen im Jahr nötig sein wird, dürften die zu erwartenden zusätzlichen Stromkosten gering sein“, so Reiner Metzger.