Zeitschrift für Planung, Berechnung und Ausführung
von sanitär-, heizungs- und klimatechnischen Anlagen.

Waschwasser doppelt nutzen

Die Aufbereitung des Abwassers in mehreren Schritten ergibt sauberes und hygienisch unbedenkliches Betriebswasser. Bild: Dehoust

Von gepflegten Golfplätzen darf keine Belastung für die Umwelt entstehen, und die Gäste erwarten oft eine positive Ökobilanz. Dabei helfen kann die Anlage Gotec von Dehoust: Sie bereitet das anfallende Abwasser mehrstufig auf und ermöglicht so dessen Wiederverwendung – etwa zur Reinigung, Bewässerung oder für die Toilettenspülung. Die zum Patent angemeldete Anlage ist von 500 bis 10.000 Liter Tagesleistung an den Bedarf anpassbar und aufgrund ihrer kompakten Bauweise auch in Containern lieferbar. Außer reduzierten Wasser- und Abwasserkosten sowie geringerer Umweltbelastung kann auch die Zertifizierbarkeit nach Golf Environment Organization (GEO) und ISO 14001 für Betreiber attraktiv sein.

Auf Golfanlagen sind für Golfwagen, Maschinen zur Rasenpflege wie Mäher und Traktoren sowie Werkzeuge und Ausrüstung meist Waschplätze installiert. Doch der Umgang mit dem anfallenden Abwasser birgt technische, rechtliche und ökologische Herausforderungen. Grundsätzlich kann das Abwasser der Waschplätze kontaminiert sein mit Stoffen wie Ölen, Kraftstoffen, Düngemitteln, Pestizidrückständen, Reinigungsmitteln und Chemikalien, aber auch Grasschnitt, Erde oder Sand.

Damit dieses Wasser nicht das Grundwasser und das Ökosystem schädigt, muss es behandelt werden. Dazu gibt es nicht nur rechtliche und umweltbezogene Vorschriften, die den Umgang mit Abfall oder die Ableitung von Abwasser reglementieren. Auch müssen Golfplätze sich an die nationalen Wassergesetze, Umweltstandards sowie in einigen Fällen an die ISO- oder ESG-Berichtslinien halten. Schließlich darf kein kontaminiertes Wasser unbehandelt in den Boden oder die Kanalisation gelangen.

Ein moderner Waschplatz umfasst versiegelte Oberflächen mit Wasserauffang- und -ableitung, aber auch Öl-Wasser-Abscheider sowie Schlamm- und Feststoffabscheider. Gut ausgestattet, können sie mit integrierter Aufbereitung und Wiederverwendung den Gesamtwasserbedarf drastisch senken. Dazu gehören der Abbau organischer Stoffe, die Ultrafiltration und eine Ozonbehandlung.

Die Grauwasseranlage Gotec wurde speziell für die Abwasseraufbereitung auf Golfplätzen entwickelt und kombiniert mechanische, biologische und physikalisch-chemische Prozesse in einem modularen Aufbau. Bild: Dehoust
Die Grauwasseranlage Gotec wurde speziell für die Abwasseraufbereitung auf Golfplätzen entwickelt und kombiniert mechanische, biologische und physikalisch-chemische Prozesse in einem modularen Aufbau. Bild: Dehoust

Die Gotec-Abwasseraufbereitungsanlagen erzeugen nach Angaben des Herstellers durch mechanisch-biologische Filterung qualitativ hochwertiges Betriebswasser. Das aufbereitete Wasser kann im Anschluss für die Reinigung von Geräten, zur Bewässerung oder für die Toilettenspülung genutzt werden. Neben Systemen für Waschplätze bietet Dehoust außerdem effiziente Grauwasseranlagen für die Aufbereitung des Wassers aus dem Bereich von Duschen und Handwaschbecken an. Das aufbereitete Wasser kann zur Zweitnutzung verwendet werden.

Mehrstufige Aufbereitung

Die Gotec ist eine Weiterentwicklung der Grauwasseranlage GWtec, die in Kombination mit der GWtec-Filterung an zahlreichen Standorten ohne oder im Container einsetzbar ist. Nach einem Ölabscheider, der üblicherweise beim Waschplatz einer Golfanlage bereits vorhanden ist, wird das Wasser in mehreren Schritten weiter behandelt:

  • Zunächst erfolgt die Grobfiltration, bei der grobe Schmutzpartikel wie Gras, Sand, Erde oder andere Sedimente durch einen Filter entfernt werden. Dabei ist eine Trennung von Gras im Filter integriert – die Graspartikel werden direkt in einen Sammeltank umgeleitet. Das verhindert Blockaden im System, aber auch eine spätere Entsorgung wird vereinfacht. Zudem wird der Wartungsaufwand möglichst geringgehalten.
  • Im nächsten Schritt werden organische Schmutzstoffe durch Abwasserbakterien aerobisch-biologisch abgebaut. So wird die Menge organischer Stoffe im Wasser reduziert.
  • Bei der Ultrafiltration reinigt der Membranfilter das nun bereits vorbehandelte Abwasser. Kleinstpartikel, Bakterien und Mikroorganismen werden zurückgehalten. Das Resultat ist sauberes und hygienisch unbedenkliches Wasser.
  • Im finalen Schritt entfernt die Ozon-Behandlung Gerüche, Verfärbungen und organische Rückstände. Das gereinigte Abwasser wird als Betriebswasser bis zur Verwendung gespeichert.
Auch eine Photovoltaik-Anlage sowie die Fernüberwachung per DehoustConnect-App können optional in das System integriert werden. Bild: Dehoust
Auch eine Photovoltaik-Anlage sowie die Fernüberwachung per DehoustConnect-App können optional in das System integriert werden. Bild: Dehoust