Der Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) hat den Absatz von Heizungs- und Warmwasserwärmepumpen in Deutschland in Hinblick auf die verwendeten Kältemittel ausgewertet. Laut der Statistik verlieren Kältemittel mit einem hohen Global Warming Potential (GWP) deutlich an Marktanteilen. Der GWP-Wert beziffert die Klimawirksamkeit eines Kältemittels und bezeichnet das Klimaerwärmungspotenzial eines Treibhausgases im Verhältnis zu dem von Kohlendioxid (CO2).
- Für Heizungswärmepumpen (Bild oben) sind insbesondere die Kältemittel R410A, R32 und R290 relevant. Der Marktanteil von R410A (GWP: 2088) ist seit 2021 stark rückläufig. R32 (GWP: 675), ein Fluorkohlenwasserstoff (FKW), sowie R290 (Propan) gelten mit ihren geringeren GWP-Werten von 675 (R32) und 0,02 (R290) als klimaschonendere Alternativen und gewinnen zunehmend Marktanteile.
- Bei Warmwasserwärmepumpen (Bild unten) ist nur das Kältemittel R134a (GWP: 1430) ausweisbar, dessen Anteil rückläufig ist. Den übrigen Marktanteil machen andere, statistisch nicht näher zu bestimmende Kältemittel aus.

Aus der Statistik lasse sich ablesen, dass die F-Gase-Verordnung die gewünschte Wirkung entfaltet. Die F-Gase-Verordnung der Europäischen Union trat erstmals im Juli 2006 in Kraft. Diese Verordnung wurde später durch die Verordnung (EU) Nr. 517/2014 ersetzt, die am 1. Januar 2015 in Kraft trat. Die F-Gase-Verordnung hat die Reduktion von Emissionen aus fluorierten Treibhausgasen in der EU zum Ziel.
Die F-Gase-Verordnung der EU ist Teil der Umsetzung des europäischen Klimagesetzes und den internationalen Verpflichtungen zur Reduktion der fluorierten Treibhausgase unter dem Montreal-Protokoll. Maßnahmen dazu sind die schrittweise Beschränkung der am Markt verfügbaren Mengen, Verwendungs- und Inverkehrbringungsverbote sowie die Regelung von Betreiberpflichten. Sie wurde von 2022 bis 2023 novelliert und 2024 durch eine neue Verordnung ersetzt, die ein verschärftes Phase-down-Programm für das Inverkehrbringen von neuen HFKW (Hydro-Fluorkohlenwasserstoffe) und neue Anwendungseinschränkungen vorsieht.
Im Gegensatz zu reinen Marktportfolioanalysen wurden für die statistische Auswertung der eingesetzten Kältemittel nach Angaben des BWP echte Marktdaten herangezogen. Durch die in der Branche üblichen Produktzyklen zeigen sich technische Neuerungen in der Produktion, wie zum Beispiel der Einsatz von bestimmten Kältemitteln, erst zeitverzögert auch in den Absatzzahlen.