EBM-Papst und Hyting, ein Start-up für Wasserstoff-Heizsysteme, haben am 8. Januar ihre strategische Partnerschaft zur Entwicklung und Produktion von wasserstoffbetriebenen Wärmegeneratoren bekanntgegeben. Das Konzept von Hyting soll eine einfache, sichere, effiziente und saubere Möglichkeit bieten, Wärme direkt aus Wasserstoff ohne Verbrennung zu erzeugen. Das junge Unternehmen hat ein zum Patent angemeldetes Luftheizsystem entwickelt, das mithilfe von Wasserstoff und Sauerstoff aus der Luft in einem katalytischen Prozess Wärme erzeugt. Der Katalysator wirkt dabei als Reaktionsbeschleuniger.
Im Gegensatz zu Systemen, die auf der Verbrennung von Wasserstoff zur Wärmeerzeugung beruhen, erzeuge die Technologie von Hyting keinerlei NOx– oder Feinstaubemissionen – das einzige Nebenprodukt ist Wasser. Darüber hinaus werde zu keinem Zeitpunkt mit brennbaren Wasserstoffkonzentrationen gearbeitet.
Das System sei modular aufgebaut und mit Nennleistungen von 10 bis 300 kW skalierbar. Es lasse sich daher für viele unterschiedliche Anwendungen konfigurieren, etwa das Heizen gewerblicher und privater Gebäude sowie von Nutzfahrzeugen. Prototypen befinden sich derzeit in der Testphase; die ersten Kundeninstallationen werden in Deutschland noch in diesem Quartal erwartet.
Multitechnologie-Ansatz in der Heiztechnik
In dieser Partnerschaft werde EBM-Papst seine Erfahrung und Infrastruktur nutzen, um die Entwicklung und Markteinführung des Wärmegeneratorportfolios des 2021 gegründeten Start-ups zu beschleunigen. Das Heiztechnikunternehmen EBM-Papst forsche seit Jahren im Bereich Wasserstoff, unter anderem in seinem eigenen Wasserstofflabor am Standort Landshut. Die Gasprodukte des Unternehmens seien bereits für die Beimischung von Wasserstoff zertifiziert und können daher im Hyting-Wärmegenerator eingesetzt werden. EBM-Papst plant, die Hyting-Wärmegeneratoren in seinen Produktionsstätten herzustellen.
„Wir sind begeistert und stolz, mit EBM-Papst zusammenzuarbeiten“, sagte Tim Hannig, Gründer und Geschäftsführer von Hyting, das seinen Sitz in Wiesbaden hat. Er erwartet gleichzeitig eine Beschleunig des Markteintritts und eine Verminderung der Risiken für sein Unternehmen. Umgekehrt passt die Hyting-Technologie auch zu „unserem Multitechnologie-Ansatz in der Heiztechnik“, wie Dr. Hannes Säubert betonte, CEO Heating Technology bei EBM-Papst.