Zeitschrift für Planung, Berechnung und Ausführung
von sanitär-, heizungs- und klimatechnischen Anlagen.

ENPlus-Pellets: Produktionsweltmeister Deutschland

Gesamte Pelletsproduktion: Insgesamt wurden 2023 etwa 48,8 Mio. Tonnen Pellets weltweit produziert. Der größte Teil davon (rund 42,3 Prozent) stammt aus der EU, davon 3,7 Mio. Tonnen aus Deutschland. Bild: Depi

Im Jahr 2023 wurden weltweit rd. 48,8 Millionen Tonnen (t) Pellets produziert. Mit 20,65 Mio. t (42,3 Prozent der Gesamtproduktion) machen die in der Europäischen Union (EU) hergestellten Pellets davon den größten Teil aus. Innerhalb der EU liegt Deutschland bei der Pelletproduktion vorn: Im vergangenen Jahr kamen verließen insgesamt 3,7 Mio. t des Brennstoffs deutsche Werke, fast ausschließlich in der höchsten Qualitätsstufe ENplus A1.

Deutschland steht nach Angaben des jährlich erscheinenden Pellet Report von Bioenergy Europe damit weiterhin an der Spitze bei der Produktion von ENPlus-Pellets: Rund 27 Prozent der 2023 weltweit hergestellten zertifizierten ENplus-Pellets stammen aus der Bundesrepublik. Weltweit sind im Juni 2024 mehr als 1.200 Unternehmen ENplus-zertifiziert, davon allein 228 in Deutschland.

Rangliste Premiumpellets: Deutschland war im Jahr 2023 mit rd. 3,7 Mio. produzierten Tonnen ENplus-Pellets weltweit auf Platz 1 (der Balken ist nicht vollständig eingezeichnet). Der Zweitplatzierte Österreich erreicht weniger als die Hälfte dieser Menge. Bild: Depi
Rangliste Premiumpellets: Deutschland war im Jahr 2023 mit rd. 3,7 Mio. produzierten Tonnen ENplus-Pellets weltweit auf Platz 1 (der Balken ist nicht vollständig eingezeichnet). Der Zweitplatzierte Österreich erreicht weniger als die Hälfte dieser Menge. Bild: Depi

„Deutschland ist ein Waldland und daher auch Pelletland“, erklärt DEPI-Geschäftsführer Martin Bentele. „Wir haben einen stetigen Zuwachs an Holz. Dass die Reststoffe der Sägeindustrie für klimafreundliche Holzwärme genutzt werden, liegt da auf der Hand!“ An zweiter Stelle bei der Pelletproduktion folge Frankreich vor Polen, Lettland und Schweden. Dort seien aber deutlich weniger Presslinge qualitätszertifiziert als hierzulande. 

In Deutschland werden seit Jahren weniger Pellets verbraucht als hergestellt: Der Produktion von 3,7 Mio. t steht ein Verbrauch von 3,4 Mio. t gegenüber. Deutschland ist daher nach wie vor Nettoexporteur.  

Deutschland produziert die meisten ENplus-Pellets

In diesem Jahr wird die weltweite Produktion von zertifizierten Pellets voraussichtlich auf über 14,5 Millionen Tonnen (t) steigen, davon etwa 25,5 Prozent aus deutschen Werken. „Nur mit einem hochwertigen Holzbrennstoff ist ein störungsfreier, effizienter und emissionsarmer Heizbetrieb gewährleistet“, argumentiert Martin Bentele. „Hochwertige Pellets sind daher ein wichtiger Baustein für die Wärmewende“. ENplus-zertifizierte Pellets müssen strengere Werte einhalten, als von der ISO-Norm vorgegeben.  

Im ENplus-Programm für Holzpellets sind derzeit 641 Pelletproduzenten, 603 Händler und zwei Dienstleistungsanbieter aus 48 Ländern vertreten. Deutschland nimmt hierbei eine Spitzenposition ein, mit 53 zertifizierten Produzenten an 66 Standorten, 172 Händlern und drei Dienstleistern. Da sowohl Produzent als auch Händler das ENplus-Zertifikat haben müssen, um zertifizierte Pellets auszuliefern zu dürfen, kommen rund 80 Prozent der gehandelten Holzpellets qualitätsgesichert bei deutschen Heizungsbetreibern an.

Das Personal des ENplus-zertifizierten Pellethandels werde regelmäßig zur Qualitätssicherung und zur fachgemäßen Anlieferung geschult. Das sei die Grundlage für die hierzulande weitgehend reibungslos und störungsfrei arbeitenden Pelletheizungen.  

Innerhalb der EU werden die meisten Pellets in Deutschland produziert. Es folgen Frankreich, Polen, Lettland und Schweden. Bild: Depi
Innerhalb der EU werden die meisten Pellets in Deutschland produziert. Es folgen Frankreich, Polen, Lettland und Schweden. Bild: Depi

Über die ENplus-Zertifizierung

„Mit der ENplus-Zertifizierung haben wir vor 14 Jahren ein System entwickelt, das eine hohe Brennstoffqualität über die gesamte Lieferkette hinweg garantiert – von der Produktion der Presslinge bis zur Auslieferung an den Kunden“, so Martin Bentele.   

Zertifizierte Produzenten, Händler und Dienstleistungsanbieter seien verpflichtet, ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem einzuführen, das regelmäßig von Experten überprüft werde. Um die missbräuchliche Verwendung der Marke ENplus zu verhindern und die Qualität der Pellets zu gewährleisten, arbeiten laut Angaben der Organisationen sowohl das Depi als auch das internationale Management von ENplus in Brüssel kontinuierlich an dem Qualitätssiegel. Bei missbräuchlicher Verwendung des Siegels durch nicht zertifizierte Unternehmen werden rechtliche Schritte eingeleitet. So werde sichergestellt, dass Verbraucher vor dem Kauf minderwertiger Pellets geschützt sind.

330 Unternehmen stehen momentan auf der sogenannten „Black List“. „Wir empfehlen, bei bekannten und zuverlässigen Händlern mit ENplus-Zertifikat vor Ort zu bestellen. Bei Lockangeboten im Internet sollten Verbraucher stets wachsam sein“, rät Bentele.  

Die Pelletqualität werde über die Weiterentwicklung der Zertifizierung stetig verbessert. Die überarbeitete Fassung 4.0 des Zertifizierungshandbuchs von DEPI und European Pellet Council ist auf der ENplus-Webseite zu finden.

In Deutschland sind neben Holzpellets, die vor allem in Einfamilienhäusern zum Einsatz kommen, ebenfalls zertifizierte ENplus-Holzhackschnitzel für größere Wohn- oder Industriegebäude erhältlich.