Der von Perma-Trade Wassertechnik entwickelte PermaLine mobil macht SHK-Fachhandwerkern die Anlagenwasseraufbereitung nach den Vorgaben der VDI-Richtlinien 2035 und 6044 seit seiner Markteinführung so einfach und zeitsparend wie möglich, teilt der Hersteller zum 10-jährigen Jubiläum mit. 2014 erstmals offiziell vorgestellt, sei das mobile Gerät in Zusammenarbeit mit dem SHK-Fachhandwerk entwickelt und vorab in Testprojekten erprobt worden um sicherzustellen, dass die „Wasser-Chemie“ auch in der Praxis stimmt und sich das Gerät in den Arbeitsalltag der SHK-Betriebe einbinden lässt.
Tragbare Anlagenwasseraufbereitung
Das Innovationspotenzial der Erfindung lag schon damals auf der Hand: Das Verfahren hat die Anlagenwasseraufbereitung im Teilstromverfahren „tragbar“ gemacht, denn das kompakte Gerät lässt sich in den Heizkeller transportieren und erledigt dort, einmal in den Heizkreislauf eingebunden, alles Weitere weitgehend selbstständig – im laufenden Betrieb. So muss bei der Aufbereitung von Bestandsanlagen kein Wasser mehr abgelassen werden, sondern das alte Wasser kann im laufenden Betrieb aufbereitet und weiter verwendet werden.
Auch Neuanlagen können bei der Inbetriebnahme einfach mit Trinkwasser befüllt werden, das dann nach dem Spülvorgang und der Dichtheitsprüfung dank PermaLine aufbereitet werden kann. Das erleichtert viele Arbeitsabläufe und spart dem Fachhandwerk neben Zeit auch Personalaufwand. Denn PermaLine mobil wurde mit einer Steuerung ausgestattet und überwacht sich dadurch praktisch selbst.
Doch nicht nur vom SHK-Handwerk und im Arbeitsalltag wurde das Verfahren geprüft und für besonders „arbeitserleichternd“ befunden, sondern auch von „offizieller Seite“: Tatsächlich wurde das Teilstromverfahren 2021 auch gleich als Empfehlung in die novellierte VDI-Richtlinie 2035 aufgenommen.
Von Entsalzung bis Sauerstoffzehrung
Mit dem patentierten PermaLine-Verfahren hat Perma-Trade Wassertechnik nach eigenen Angaben eine Kombination auf den Markt gebracht, die alle Schadensverursacher im Anlagenwasser mit einem einzigen Gerät unschädlich machen kann. Zunächst durchläuft das Anlagenwasser einen integrierten feinporigen Tiefenfilter, der kleine Partikel wie Magnetit entfernt. Die Basisanwendung besteht in der Entsalzung mit Permasoft, die alle gelösten Härtebildner und Salze weitgehend aus dem Anlagenwasser entfernt. Dadurch seien Anlagen zum einen vor Kalkablagerungen und den damit einhergehenden Energieübertragungsverlusten geschützt. Zum anderen werden Korrosionsrisiken ausgeschaltet, die sich durch Salze wie zum Beispiel Clorid und Sulfat ergeben können. Durch die Reduktion der elektrischen Leitfähigkeit werde die Korrosionsgeschwindigkeit erheblich verringert.
Da auch ein falscher pH-Wert im Anlagenwasser zu unerwünschten Korrosionsreaktionen führt, lassen sich Spezialpatronen zur pH-Wert-Korrektur ins System einbinden, die den pH-Wert entsprechend der Vorgaben der VDI-Richtlinie 2035 in den gewünschten Bereich bringen und dort stabilisieren.
Ein spezieller Einsatzbereich seien zudem Anlagen, die aufgrund einer zu hohen Sauerstoffkonzentration im Anlagenwasser von Korrosionsprozessen betroffen sind – sei es in Folge von Diffusion durch organische Werkstoffe, wie nicht gesperrte Schläuche, unzureichende Druckhaltung oder erhöhte Ergänzungswassermengen. Um solche Sauerstoff-Korrosionsprozesse zu stoppen, könne die eigens entwickelte Sauerstoffzehrpatrone OxRed via PermaLine ins Anlagenwasser eingebunden werden. Bei Betriebstemperaturen über 35° C lasse sich mit ihr der Sauerstoffgehalt um mehr als 99 % reduzieren.
Auch eine Reduzierung des TOC-Gehaltes (Total Organic Carbon) sei möglich. Ein zu hoher Gehalt des aus organischen Verbindungen stammenden Kohlenstoffs im Anlagenwasser ist in der Regel auf organische Korrosionsinhibitoren, Glykol- oder Ölrückstände zurückzuführen. Der TOC-Wert sollte idealerweise auf unter 25 mg/l gesenkt werden.
Von Einfamilienhaus bis Biogasanlage
Was mit dem mobilen Gerät und im Kleinanlagenbereich begann, wurde in den letzten Jahren um neue Modell-Varianten erweitert. So gibt es das PermaLine-Verfahren inzwischen auch in einer fest installierten Modellvariante als PermaLine integral. Sie eignet sich laut Hersteller speziell für große und komplexe Anlagen, wie Wohngebäude ab etwa 30 Wohneinheiten sowie Industrieanlagen, öffentliche Gebäude oder Biogas-Anlagen und ermögliche dort durch regelmäßige automatische Messung des Leitwerts eine dauerhafte Überwachung der Anlagenwasserqualität. Zur Aufbereitung besonders großer Anlagenvolumina wie beispielsweise in Nahwärmenetzen gibt es zudem eine XXL-Ausführung.
Recyclingsystem verbessert Nachhaltigkeit
In punkto Nachhaltigkeit hat das Verfahren nach Ansicht des Herstellers ebenfalls Standards gesetzt, denn die zur Entsalzung im Heizungskreislauf eingesetzten Mischbettpatronen seien in einen Recyclingprozess eingebunden. Sie werden nach Gebrauch von Perma-Trade zurückgenommen, damit das Mischbettharz regeneriert und wiederverwendet werden kann, wodurch sich jährlich einige hundert Tonnen an Kunststoffmüll einsparen lassen.
Neben dem Innovationspotenzial des Verfahrens sei dieses Engagement für den Umweltschutz ein Grund dafür gewesen, dass das Produkt 2023 von der Jury des Wirtschaftspreises Baden-Württemberg mit einem „Schwarzen Löwen“ in der Kategorie Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde.