Zeitschrift für Planung, Berechnung und Ausführung
von sanitär-, heizungs- und klimatechnischen Anlagen.
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Mit Wärmepumpen heizen und kühlen

Das EU-Energielabel (hier ein Muster) gibt Aufschluss über wichtige Geräteeigenschaften wie den SCOP (seasonal coefficient of performance). Dieser jahreszeitliche Leistungskoeffizient ergibt sich aus der Jahresarbeitszahl, die je nach Klimazone bei vier verschiedenen Außentemperaturen unterschiedlich gewichtet wird. Der SEER-Wert (seasonal energy efficiency ratio) bezeichnet das Verhältnis zwischen der von einer Anlage erzeugten Kühlleistung und der dafür benötigten elektrischen Energie. Bild: FGK

Meistens kommen Wärmepumpen nur für die Raumerwärmung zum Einsatz. Doch Wärmepumpen können mehr als nur heizen: Luft-Luft-Wärmepumpen, auch als Raumklimageräte bekannt, können durch ihre Kühlfunktion im Sommer für angenehmere Temperaturen im Raum sorgen und zudem die Raumluft entfeuchten, sodass die oft sehr unangenehme Schwüle erst gar nicht aufkommt. „Werden dabei Geräte mit möglichst hoher Energieeffizienzklasse eingesetzt, erfolgt das Ganze zu erstaunlich niedrigen Stromkosten“, erklärt Frank Ernst vom Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK).

Diese Wärmepumpentechnik kommt in Büros, Hotels oder Einzelhandelsgeschäften schon seit Jahrzehnten zum Einsatz – und nun immer stärker auch in Wohnhäusern. „Die Menschen wollen zuhause einfach das ganze Jahr über angenehme Temperaturen haben“, so Frank Ernst. Nach den wissenschaftlichen Studien, die der Verband durchführen ließ, wird deutlich, dass die Geräte in den letzten Jahren immer energieeffizienter wurden. Vor diesem Hintergrund ist sich Frank Ernst sicher, dass die Nachfrage nach Wärmepumpen weiterhin deutlich zunehmen wird.

Relativ niedrige Betriebskosten und CO2-Emissionen

Luft-Luft-Wärmepumpen nutzen im Heizbetrieb Wärme aus der Außenluft und geben diese an die Raumluft ab. Und genau das macht sie besonders effizient: In günstigen Einsatzfällen benötigen moderne Geräte im Jahresmittel für 5 kW Heizleistung in unserer Klimazone nur etwa 1 kW elektrische Leistung. Verglichen mit anderen Heizsystemen liegen die Energiekosten und die CO2-Emissionen etwa 50 bis 70 Prozent unter denen einer Gasheizung, und gegenüber einem Heizlüfter spart die Luft-Luft-Wärmepumpe 80 Prozent Strom und Kohlendioxid.

Die Geräte eignen sich sowohl für den Neubau wie für die Sanierung und für Einfamilien- wie auch für Mehrfamilienhäuser. Auch lassen sich die Geräte sehr gut schrittweise installieren: Man kann zunächst beispielsweise das Wohnzimmer mit der Heiz- und Kühlfunktion ausstatten und später dann Arbeits- und Schlafzimmer.

Wie für andere energieeffiziente Wärmepumpen kann auch für die Installation von Luft-Luft-Wärmepumpen eine Förderung nach der „Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude“ beantragt werden. Da es bei den Förderprogrammen bekanntlich häufig Änderungen gibt, sollte man sich beim BAFA – Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, das für die Fördermaßnahmen zuständig ist, über den jeweils aktuellen Stand informieren, rät der Verband.