Sei es die Ariane-Rakete für die Weltraumforschung, die Rasenheizung im Berliner Olympiastadion oder die U-Bahn in Kairo: in allen stecken Produkte von Rehau. Anpassungsfähigkeit und ein starkes wertebasiertes Fundament haben das Familienunternehmen zur heutigen Familie von Unternehmen gemacht, teilte das Unternehmen anlässlich seines 75. Gründungsjubiläums mit.
Auf der Suche nach attraktiven Märkten mit Wachstumspotenzial expandiert die Gruppe gerade unter anderem in Afrika, wo kürzlich ein südafrikanisches Unternehmen übernommen wurde, sowie in Mexiko: Als ein weiterer Meilenstein der Internationalisierung wird hier noch im Dezember eine Produktionsstätte für die Möbelindustrie eröffnet, um der steigenden Nachfrage an Produkten des Unternehmens in Nord- und Mittelamerika gerecht werden zu können.
Firmengründung 1948
Den Grundstein für die Erfolgsgeschichte legte Firmengründer Helmut Wagner 1948 im gleichnamigen oberfränkischen Ort Rehau, als er auf dem Gelände der Fränkischen Lederfabrik mit zwei Mann und einer Maschine begann, herkömmliche Materialien durch Kunststoffe zu ersetzen und dadurch zu verbessern.
Im Jahr 2000 übernahmen die Söhne Jobst Wagner als Präsident und Dr. Veit Wagner als Vizepräsident die Geschicke des Industrieunternehmens und entwickelten es weiter in Richtung der heutigen Teilkonzerne. 2021 übergab Jobst Wagner das Präsidium an Dr. Veit Wagner und wechselte ins Vizepräsidium. Mit Nils Wagner als Verantwortlichem für Rehau New Ventures ist die dritte Generation in leitender Funktion aktiv. Im Jahr 2021 verstarb Pionier und Visionär Helmut Wagner im Alter von 95 Jahren.
Familie von Unternehmen
Heute ist die Rehau Group eine internationale Familie von Unternehmen mit 190 Standorten weltweit, 20.000 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von über 4,5 Milliarden Euro. Mit Meraxis, Rehau New Ventures, Raumedic, Rehau Automotive und Rehau Industries vereint die Gruppe fünf Teilkonzerne unter einem Dach.
Das Erfolgsrezept seien Pioniergeist, ein starkes, wertebasiertes Fundament und die eigene Anpassungsfähigkeit. Neben dem Blick über den Tellerrand gehören eine Balance zwischen Erfahrung und dem Mut zum Risiko und nicht zuletzt die Bereitschaft, sich fortwährend weiterzuentwickeln, zur DNA der Unternehmensgruppe. Dr. Veit Wagner, Präsident der Rehau Group, ist überzeugt: „Veränderungen bieten fruchtbaren Boden für neue Gedanken sowie Innovationen, die uns langfristig wettbewerbsfähig machen.“
Bereits 1958 extrudierte Rehau das erste Fensterprofil aus Kunststoff. 1987 stellte das Unternehmen die erste Schiebehülsentechnik zur Verbindung von Rohren vor und verkaufte seitdem eine Milliarde Stück. Heute enthält jedes dritte Auto in Europa Komponenten des Polymerspezialisten. 400.000 Kilometer Mikrokabelrohre des Herstellers verbinden Menschen auf der ganzen Welt. Und mit rund 100 Patentanmeldungen pro Jahr zähle das Unternehmen zu den Top-Patentanmeldern Deutschlands.
Nachhaltigkeit war schon früh ein Thema
Dabei gestaltet das Unternehmen nach eigenen Angaben die Zukunft so nachhaltig wie möglich, denn bei allen Entscheidungen sei Nachhaltigkeit fest in der Strategie verankert. Bereits in den 1950er Jahren führte Rehau Kunststoffabfälle in seine Produktionsprozesse zurück. Ende der 1980er Jahre hat das Unternehmen zudem die Entwicklung von Entsorgungskonzepten initiiert.
Heute seien Kreislaufwirtschaft, zukunftsorientierte Energieversorgung sowie die Förderung der Vielfalt zentrale Unternehmensthemen auf dem Weg zu noch mehr Nachhaltigkeit. So strebe die Unternehmensgruppe bis 2025 eine Steigerung des Recyclinganteils in der Produktion auf 20 Prozent an. Mehr als die Hälfte der Fensterprofile haben bereits heute einen Anteil von bis zu 75 Prozent an Recycling-Granulat. Bis 2035 möchte die Gruppe weltweit CO2-neutral produzieren. An einzelnen Standorten sei dies schon heute der Fall.