Zeitschrift für Planung, Berechnung und Ausführung
von sanitär-, heizungs- und klimatechnischen Anlagen.

Stiebel Eltron übernimmt Teile von Continental-Infrastruktur

Die Verträge zwischen Stiebel Eltron und Continental zur Übernahme von Teilen der Produktions- und Funktionsflächen des bisherigen Continental-Standortes Gifhorn wurden in Holzminden von den beiden Geschäftsführern der Stiebel-Eltron-Gruppe, Dr. Kai Schiefelbein (links) und Heinz-Werner Schmidt (rechts), sowie den für die Verhandlungen verantwortlichen Continental-Vertretern Oliver Woller, Projektleiter, und Nicole Werner, verantwortlich für Finance & Controlling im Continental-Projektteam, unterzeichnet. Bild: Stiebel Eltron

Das Heiztechnikunternehmen Stiebel Eltron übernimmt Teile der Produktions- und Funktionsflächen des bisherigen Continental-Standortes Gifhorn. Die entsprechenden Verträge wurden Mitte Dezember am Hauptstandort in Holzminden unterschrieben.

Sukzessive soll bis Ende 2027 in der bestehenden Infrastruktur eine Produktion von Wärmepumpen-Innenmodulen aufgebaut werden. Ziel ist es dabei nach Unternehmensangaben auch, möglichst vielen der dort bisher beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Continental bei entsprechender Qualifikation eine Beschäftigungsperspektive aufzuzeigen.

Produktionskapazität für Wärmepumpen erweitern

Auch wenn die Nachfrage nach Wärmepumpen vor dem Hintergrund der politischen Diskussionen rund um die Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und die immer noch unklare neue Förderkulisse in Deutschland in den vergangenen Monaten eingebrochen ist, geht Dr. Kai Schiefelbein, Vorsitzender der Geschäftsführung von Stiebel Eltron, von einem auf lange Sicht stark steigenden Bedarf aus: „Die Wärmepumpe wird den Gaskessel als Standard-Heizsystem ersetzen. Sie ist zentrales Element für eine erfolgreiche Wärmewende, die ja nicht nur in Deutschland, sondern weltweit passiert. Deswegen sind Investitionen in den Kapazitätsaufbau richtig und wichtig.“

Mit den vorhandenen Gebäuden könne am Standort Gifhorn deutlich schneller eine Produktion aufgebaut werden, als wenn an anderer Stelle neu gebaut werden müsse. „Darüber hinaus freuen wir uns über die Chance, qualifizierte Arbeitskräfte, die bisher für Continental gearbeitet haben, möglicherweise für uns gewinnen zu können“, so Schiefelbein.

Von Arbeit in Arbeit

„Die tiefgreifenden Veränderungen in allen Industrien lassen sich nur gemeinsam bewältigen“, ergänzt Dr. Ariane Reinhart, Continental-Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit. „Ich freue mich daher sehr, dass wir im Rahmen unserer Initiative ‚Von Arbeit in Arbeit‘ mit Stiebel Eltron ein Unternehmen gewonnen haben, das unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Gifhorn neue Beschäftigungsperspektiven bieten kann.“

Der Heiztechnik-Hersteller hofft, unter den 800 Continental-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die nach dem geplanten Rückzug des Zulieferers in den nächsten Jahren eine neue Beschäftigung suchen werden, erfahrene Arbeitskräfte für sich gewinnen zu können, die hohe Qualitätsanforderungen gewohnt sind. In den nächsten Jahren möchte Stiebel Eltron in den nun erworbenen Produktionshallen schrittweise eine Fertigung mit etwa 300 Mitarbeitenden aufbauen, die dafür speziell geschult werden und nach Beendigung ihrer Arbeitsverhältnisse bei Continental mit Stiebel Eltron neue Arbeitsverträge abschließen müssen.