Doyma: Oberirdische Durchführung für Luft-Wasser-Wärmepumpen

Als „Weltneuheit“ präsentierte Doyma ein neues Produkt, das in mehreren Varianten erhältlich sein und den Unternehmenslösungen mehr Sichtbarkeit verschaffen wird.

Bekannt ist das Unternehmen aus dem niedersächsischen Oyten bislang für Brandschutz und Dichtungssysteme. Während Gebäudedurchführungen bei erdverlegten Leitungen im Nachhinein quasi unsichtbar sind, hat die Doyma GmbH & Co nun eine oberirdische Durchführung entwickelt, die den Einbau von Wärmepumpenanlagen revolutionieren soll.

Natürlich gibt es schon Produkte für die Durchführung von Leitungen von einer vor der Hauswand stehenden Wärmepumpe, sagte Geschäftsführer Artur Miruchna bei der Präsentation Ende Juni in Köln. Da sie aber „keine fachgerechte Verbauung bieten, haben wir uns des Themas angenommen“, erläuterte er die Motivation des Unternehmens, dessen langjährigen Geschäftsführer René Hartwig er im November abgelöst hatte. Bislang gab es „kein vernünftiges Gesamtsystem“, betonte Frank Erdt, Geschäftsleiter Vertrieb. Man wolle Komplettanbieter für Leitungen ins Gebäude werden, daher komme in den nächsten Monaten „noch eine ganze Menge mehr“ an Produkten zur Durchführung von Leitungen im Rahmen des neuen Systems, dessen Entwicklung Mitte Januar 2023 startete.

Doymafix HP/O

Seit Juli erhältlich ist die oberirdische Durchführung für Luft-Wasser-Wärmepumpen Doymafix HP/O, wobei die Produktkürzel für Wärmepumpe (Heat Pump) und „oberirdisch“ stehen. Sie kann sowohl in Bestandsgebäuden als auch in Neubauten zum Einsatz kommen und vereinfacht die schnelle und sichere Verlegung von Anschlussleitungen für Wärmepumpen. Dabei kann die Verlegung der Rohre und Kabel getrennt erfolgen, was der gewerkeübergreifenden Montage (Rohbau, SHK und Elektro) Flexibilität im Bauablauf verschafft. Auch Spannungs- und Steuerleitungen sind voneinander separiert, um elektromagnetische Wechselwirkungen zu vermeiden.

Da es um eine oberirdische Installation geht, war Ziel der Entwicklung ein ästhetischer Wandübergang mit ansprechender Oberfläche. Die Wärmepumpenhauseinführung ist modular aufgebaut. Die Wandoberflächen werden innen und außen als Dichtflächen genutzt, indem sie ausreichend große Anlageflächen für die plane Anbindung der Dämmung (außen 200 %) bieten. Damit ist die Installation, die in Ein-Personen-Montage erfolgen kann, unabhängig vom Wandaufbau, was gerade bei Sanierungen ein wichtiger Vorteil sein kann.

GEG-konforme Wärmedämmung

Die „vogelpicksichere“ Konstruktion besteht aus Innen- und Außenabdichtung, variabel anpassbaren Abdichtelemente für die Rohrleitungen, flexiblen Kabelabdichtungen und steckbaren Verbindungssegmenten. Für die Verfüllung ist bereits eine Kartusche Einkomponenten-Expansionsschaum mit im Lieferumfang. Eine Rippenstruktur an den Kunststoffbauteilen der Durchführung soll für die gleichmäßige Verteilung des über einen Schlauch eingebrachten Dichtschaums sorgen. Mit diesem System lässt sich nach Angaben von Doyma eine GEG-konforme Wärmedämmung unabhängig von Wandaufbauten und -stärke sicherstellen.

Im Auslieferzustand ist die Doymafix HP/O für den Einbau in Wänden mit bis zu 500 mm Dicke geeignet; für größere Wandstärken sind Zwischensegmente als Zubehör erhältlich. Die Durchführung ist nach DIN EN 13829 luftdicht, garantiert nach DIN EN 60529 die Dichtheit gegen Spritzwasser (IP44) und stellt nach DIN 4109-2 die Schalldämmung sicher.

Doymafix Connect HP/O

Erhältlich ist die oberirdische Einführung für Wärmepumpenanlagen auch in einer Version mit flexiblen Edelstahlwellschläuchen und integrierter Wärmedämmung. Die in den Größen DN 25 und DN 32 erhältlichen Edelstahlwellschläuche sind dabei anschlussfertig einseitig jeweils mit einer Überwurfmutter und Außengewinde ausgestattet. Diese Produktvariante „Connect HP/O“ ermöglicht aufgrund der flexiblen und ausziehbaren Wellschläuche den einfachen und direkten Anschluss der Wärmepumpe im Außenbereich – sofern die Wärmepumpe direkt vor der Wand steht. Und auch innen kann ohne zusätzliche Bögen der Leitungsverlauf vorgenommen und die Installation direkt und zeitsparend angeschlossen werden.

Das Doymafix-Sortiment wird künftig auch auf erdverlegte Leitungen erweitert, die beispielsweise von der Grundstücksgrenze ins Gebäudeinnere führen. Dafür werden in Kürze die Produktvarianten Connect HP/B und HP/P erhältlich sein. Sie sind für Durchführungen im Keller (Basement) und Boden (Plate) mit Edelstahlwellrohren konzipiert, die die AZ Intech aus Olbernhau (im sächsischen Erzgebirgskreis) produziert.

Doyma werde nicht zum Rohrhersteller, wie Geschäftsführer Artur Miruchna am Beispiel dieser Zusammenarbeit betonte, sondern gehe zum Ausbau seines Produktportfolios neue Partnerschaften ein. Eine Produktentwicklung, die Doyma in Köln schon als Studie zeigte, erweitert den Anwendungsbereich des Durchführungssystems auf Anschlussrohre für Nah- und Fernwärme, wobei auch hier Kabel-Leerrohre vorgesehen sind.

Ideen für die Weiterentwicklung

Darüber hinaus gebe es noch viele weitere Ideen für den Einstieg in die „oberirdische Welt“, in der die Optik der Durchführungen eine Rolle spielt, etwa andere Farben und eine andere Gestaltung der Abdeckungen. Den für die Bewohner der Gebäude sei es meist erstrebenswert, wenig die Durchführungen möglichst unauffällig wirken.

Es sei jedenfalls noch viel Neues zu erwarten von Doyma in der nächsten Zeit, machten auch die geschäftsführenden Gesellschafterinnen Kerstin Ihlenfeldt-Wulfes und Tanja Kraas deutlich, die im Mai für „außerordentliche unternehmerische Leistungen“ in Bremen zu Unternehmerinnen des Jahres gekürt worden waren.