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VDS: Sanitärwirtschaft ist gegen das Corona-Virus nicht immun

Auch die Sanitärwirtschaft ist gegen das Corona-Virus nicht immun. Allerdings lässt sich ihr „Krankheitsverlauf“ bisher noch als relativ „mild“ bezeichnen. Das wird sich jedoch ändern, je länger die Krise dauert. Bei der Einschätzung der kurzfristigen Badkonjunktur zeigt sich die mittelständisch geprägte Branche eher skeptisch. So lautet das Fazit einer Eilumfrage der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) bei Mitglieds- und Partnerverbänden.

Die von der Agentur Linnigpublic von Ende März bis Mitte April 2020 per E-Mail realisierte Erhebung sollte primär zu einem frühen Zeitpunkt die bereits spürbaren bzw. noch zu erwartenden Auswirkungen der Covid 19-Pandemie auf die Unternehmen ermitteln, beschreibt Jens J. Wischmann das Hauptziel der Initiative. Wie der Geschäftsführer des Dachverbandes weiter erläutert, flossen in die Auswertung die Angaben von sieben der maximal neun möglichen Verbände ein. Da dadurch die drei Marktstufen Industrie, Fachgroßhandel und Fachhandwerk repräsentiert seien, könnten die Resultate als aussagefähig für die gesamte Branche gelten. Damit habe das Projekt seinen Zweck erfüllt. „Corona wird den Aufschwung der Sanitärbranche nach zehn Wachstumsjahren in Folge abrupt beenden“, erklärt Andreas Dornbracht. Der VDS-Vorsitzende rechnet fest damit, dass der kumulierte Jahresumsatz des Wirtschaftszweiges von zuletzt rund 25 Mrd. Euro 2020 „kräftig ins Minus rutscht“. Auf eine „gewisse Stabilisierung“ lasse in Deutschland die Bedeutung der Branche hoffen, die u. a. eine sichere Wasserversorgung gewährleiste. Im Übrigen spiele der Sanitärbereich unter Hygiene- und Gesundheitsaspekten auch generell eine positive Rolle. Diese Tatsache könne in der „zunehmend dramatischeren Situation“ eventuell ebenfalls ein wenig helfen. Die von der Umfrage ermittelten Tendenzen zeigten, dass die Branche bereits Mitte April mit einigen Corona-bedingten Problemen zu kämpfen hatte. Im Einzelnen kam es danach – jeweils mehrheitlich – zu Auftragsstornierungen „in geringem Umfang“, zu Umsatzrückgängen in „großem bis geringem Umfang“, zu „negativen“ Auswirkungen auf die Ertragslage sowie zu „geringen“ Unterbrechungen von Lieferketten. Auf die Zwänge der wirtschaftlichen Corona-Konsequenzen reagier(t)en die Unternehmen der Erhebung zufolge am häufigsten mit Kurzarbeit, temporärer Schließung von Werken, Ausstellungen, Geschäften etc. und Homeoffice. Auch die Nutzung staatlicher Hilfen zur Überbrückung von (Liquiditäts-)Schwierigkeiten sei ein konkreter Faktor. Insgesamt werde das „Rettungspaket“ der Bundesregierung mit einer Durchschnittsnote von etwa 2,5 recht gut bewertet. Lob gebe es z. B. für das schnelle Handeln der GroKo. Dagegen stoße u. a. die Abwicklung über die Banken partiell auf Kritik. Für eine endgültige Beurteilung der dauerhaften Wirksamkeit der inzwischen vielfältigen Maßnahmen ist es laut Dornbracht aktuell aber noch zu früh.

Beim Blick auf die generelle Badkonjunktur 2020 (ohne Corona-Effekte) liefere die Branche zwar heterogene, aber mehrheitlich skeptische Prognosen. Die Einschätzungen reichten von „eher positiv“ bis „eher negativ“. Das breite Spektrum schlage sich auch in der Zustimmung zu acht vorgegebenen Aussagen nieder. Für Dornbracht sind jedoch die „massiv ansteigende Verbraucherverunsicherung und die daraus resultierenden Gefahren für Kaufkraft und -neigung schwere Hypotheken für die kurzfristige Entwicklung“. Mittel- und langfristig müsse sich die Branche zudem auf starke Veränderungen im Informations- und Investitionsverhalten der Bevölkerung einstellen. Dabei sei auch die VDS als Dachverband gefordert. Wenn es gelinge, die Krise mit ihren „gravierenden Belastungen“ zu bewältigen, dürfte das Verbrauchervertrauen wieder zurückkehren. Diesen Prozess könne die Sanitärwirtschaft beschleunigen, indem sie die gemeinsamen (Kommunikations-)Anstrengungen zur Bedarfsweckung und -lenkung deutlich intensiviere. Das entspreche ohnehin dem mehrheitlichen Wunsch der Umfrageteilnehmer.

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