Zeitschrift für Planung, Berechnung und Ausführung
von sanitär-, heizungs- und klimatechnischen Anlagen.

Weg für steckerfertige „Mini-PV-Anlagen“ geebnet

Steckerfertige Photovoltaik (PV)-Anlagen, auch bekannt als „Balkon-PV“ oder „Mini-PV“, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Die steckerfertigen PV-Module sollen auch Mietern ermöglichen, den selbsterzeugten Strom direkt zu nutzen. Bislang scheiterte ihre flächendeckende Einführung jedoch an den Sicherheitsstandards für das Produkt. So konnten sich die Hersteller bisher nicht darauf einigen, unter welchen Anforderungen Mini-PV-Anlagen sicher betrieben werden können. Vor allem Fragen zu den Themen Überlast, Schutz gegen elektrischen Schlag bei Einspeisung über Verbraucherstromkreise und Blitzschutz sind noch nicht hinreichend geklärt. Zwar liegt ein erarbeiteter Entwurf zur Ergänzung der DIN VDE 0100-551 (VDE 0100-551) für die Anforderungen an die Installation vor. Allerdings haben die Hersteller der Mini-PV-Anlagen bislang noch kein Projekt für eine Produktnorm gestartet, um die Anforderungen an die anzuschließenden steckerfertigen Mini-PV-Module festzulegen. „Ohne Auftrag der Produkthersteller sind uns die Hände gebunden“, sagt VDE-Normungsexperte Dr. Jens Gayko. Um den dadurch verursachten Innovationsstau zu lösen und die „Balkon-PV“ für den Kunden aus der Grauzone herauszuholen, ergreifen die Normungsexperten von VDE|DKE daher jetzt die Eigeninitiative und laden die Hersteller sowie das zuständige Normungs-Gremium „Photovoltaische Solarenergie-Systeme“ an den runden Tisch. Ziel ist es, gemeinsam konkrete Schritte zur Erarbeitung der fehlenden Produktnorm zu vereinbaren.
Zur weiteren Beschleunigung des Normungsprozesses plant VDE|DKE für die kommenden Wochen weitere Aktivitäten mit Experten aus Industrie, Energiewirtschaft und Handwerk. So findet zum Beispiel am 21. November 2016 in Frankfurt am Main ein Workshop statt. Ziel der Normungsoffensive ist es, die Anforderungen zu identifizieren, unter denen steckbare Mini-PV-Anlagen sicher betrieben werden können, um zunächst auf nationaler, dann auf europäischer und möglichst auch auf internationaler Ebene einheitliche Regelungen zu finden. „Wir wollen, dass die Mini-PV-Anlagen im Haushalt genauso wie ein Fernseher ohne technische Fachkenntnisse angesteckt werden können und das ohne Einschränkungen beim Thema Sicherheit“, sagt Gayko.
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