Jürgen Schwalme, Leiter mechanische Heizgeräte Applikation; Stefan Brandl, Gruppengeschäftsführer bei ebm-papst und verantwortlich für den Standort Landshut (v.l.)
Die ebm-papst Gruppe, Weltmarktführer bei Ventilatoren und Motoren (1,7 Mrd. € Umsatz / 12.500 Mitarbeiter) aus dem baden-württembergischen Mulfingen, plant die Gründung eines Forschungs- und Entwicklungszentrums in Osnabrück.
In Kooperation mit der auf Gasheiztechnik spezialisierten Unternehmenstochter ebm-papst Landshut sollen in Osnabrück verbrennungstechnische Regelungen bei Heizungen entwickelt werden. Hierzu investiert das Familienunternehmen in ein Start up-Unternehmen und schafft im ersten Schritt rund zehn Arbeitsstellen. Mittelfristig sind weitere Investitionen sowie die Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen geplant.
Aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Gasheiztechnik hat sich
ebm-papst Landshut zum internationalen Technologie- und Marktführer bei der Produktion von Gebläsen zur Förderung von Gas-/Luft-Gemischen entwickelt. Diese werden beispielsweise in Gasbrennwertheizungen für Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie für industrielle Anwendungen eingesetzt.
Der Heizungsmarkt unterliegt derzeit einem starken Wandel: Die sogenannte ErP-Richtlinie der Europäischen Union zur Heiztechnik fordert seit September letzten Jahres Mindestwirkungsgrade von Heizgeräten und verordnet zudem ein Energieeffizienzlabel für Heizgeräte bis 70 kW. Als Schlüssel zur Effizienzsteigerung der Geräte gilt dabei die Brennwerttechnik, die Einsparungen von bis zu 25 % gegenüber der veralteten Heizwerttechnik ermöglicht.
ebm-papst begleitet mit energieeffizienten Systemlösungen bereits von Beginn an den Technologiewandel. So investierte das Unternehmen konsequent in die Erweiterung seines Gasgebläse-Produktportfolios um Gasventile und Feuerungsautomaten. Um den Systemgedanken weiterzuführen, soll nun die Kompetenz im Bereich der elektronischen Verbrennungsregelung ausgebaut werden. Im Gegensatz zur pneumatischen Steuerung wird bei dieser mithilfe von Sensoren die Mischung von Gas und Luft erfasst und elektronisch geregelt. Auf diese Weise kann jederzeit die optimale Zusammensetzung von Luft und Brennstoff gewährleistet werden – zur schadstoffarmen Verbrennung und bestmöglichen Ausnutzung der Ressourcen.
„Von dem geplanten Forschungs- und Entwicklungszentrum versprechen wir uns eine konsequente Weiterentwicklung unseres Know-hows bei Energieeffizienz, Digitalisierung sowie dem Trend hin zu intelligenten Systemen“, erklärt Stefan Brandl, Gruppengeschäftsführer bei ebm-papst und verantwortlich für den Standort Landshut. „Die Nähe zu unserer holländischen Tochter ebm-papst Heating Systems, zu Bildungsinstituten sowie Fachkräften macht Osnabrück zu einem attraktiven Standort für unser Start up“, so Brandl.
Für seinen Think Tank sucht ebm-papst ab September 2016 noch mehrere Elektronikentwickler, die relevante Themen im Bereich der elektronischen Verbundsysteme definieren und kreativ nach neuen technischen Lösungen suchen sollen.
www.ebmpapst.com