Die Hansgrohe SE setzt weiter auf den Standort Deutschland und hat im Beisein von Schiltachs Bürgermeister Thomas Haas ihr neues Forschungs- und Entwicklungslabor (F & E Labor) am Stammsitz in Schiltach eröffnet.
„Innovative Lösungen entstehen in einem innovativen Umfeld“, sagt Richard Grohe, stellvertretender Vorsitzender der Hansgrohe SE. Deswegen wurde das neue F & E Labor auf dem bestehenden Werksgelände gebaut. „Das garantiert kurze Wege und effiziente Prozesse“, ergänzt er. Insgesamt 4,5 Millionen Euro hat der Schwarzwälder Armaturen- und Brausenhersteller investiert. Innerhalb eines Jahres wurde das neue Gebäude errichtet.
Auf rund 1.600 Quadratmetern führt das Unternehmen alle Bereiche des Labors wieder zusammen. „Wir haben jetzt deutlich mehr Prüfstände mit Wasser, an denen unsere Mitarbeiter gleichzeitig arbeiten können“, berichtet Richard Grohe. Im F & E Labor testet Hansgrohe alle seine Neuentwicklungen auf Herz und Nieren, bevor sie in Serienproduktion gehen. Die Produkte durchlaufen Dauertests, müssen schnelle Temperaturwechsel verkraften und hohen und wechselnden Drücken standhalten – und dies für die unterschiedlichen gesetzlichen Normen, die es weltweit gibt. Schließlich liefert der Sanitärexperte seine Produkte in 143 Länder. „Jedes Jahr fertigen unsere Mitarbeiter 600 Prüfberichte und erteilen 350 Produktfreigaben. Eine stolze Leistung. Das Labor ist Ausdruck unserer Innovationsstärke“, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende weiter.
Innovativ ist zum Beispiel die neue Druckberstmaschine. Hansgrohe hat diese zusammen mit einem externen Partner selbst entwickelt. Die Anlage vereint sechs verschiedene Prüfungen, unter anderem eine Hochdruckprüfung bis 200 bar. Darüber hinaus sind alle Tests mit Temperatur- und Klimaeinfluss möglich. „Hier untersuchen wir das Verhalten unsere Bauteile unter Druck bei gleichzeitig hohen Temperaturen. An der alten Maschine musste vieles manuell gemacht werden. Jetzt können wir alle Parameter wie Druckanstiegsrampen, das Erhöhen des Druckes, digital einstellen“, sagt Michael Klüh, Leiter des F & E Labors. Jedes wasserführende Teil einer Armatur oder Brause muss die Tests der Anlage bestehen, bevor sie auf den Markt kommen.
Nachhaltigkeit im Blick
Das neue Gebäude trägt außerdem zum Ressourcen- und Umweltschutz bei. Mit Hilfe neuester Wärmepumpentechnologie gelingt es trotz der großen Spannbreite des eingesetzten Wassers zwischen zehn und 70 Grad Celsius Wärme zurück zu gewinnen und gleichzeitig das Wasser zu recyceln. Das reduziert den Frischwasserbedarf, die Abwasserquote und den Energieverbrauch. „Wir gehen davon aus, dass wir zukünftig jährlich 30.000 Kubikmeter Wasser sparen werden“, ergänzt Richard Grohe.
2015 brachte die Hansgrohe SE Investitionen von rund 55 Millionen Euro für ihre deutschen Standorte auf den Weg. Die größte Investition ist die Erweiterung des Logistikzentrums in Offenburg für 30 Millionen Euro. Es wird Ende 2016 fertig gestellt. Bereits im Januar wurde das neue Technologiezentrum für Kunststoffe im Werk Offenburg bezogen. „Wir bekennen uns zu unseren Wurzeln und sichern das künftige Wachstum“, sagt der stellvertretende Vorsitzende. „Mit den Investitionen bleiben wir auch künftig einer der Innovationsführer in Technologie und Design bei Armaturen und Brausen.“ 2015 erzielte Hansgrohe einen Rekordumsatz von 964 Millionen Euro und zählt laut aktuellem iF Company Ranking zu den zehn besten Unternehmen der Welt beim Design.
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