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Toiletten-Flashmob zum Welttoilettentag

Anlässlich des Welttoilettentags und des zehnjährigen Geburtstags der German Toilet Organization (GTO), haben Berliner Schülerinnen und Schüler, ein unerwartet kurioses Dinner auf dem Potsdamer Platz inszeniert.

Aus dem Nichts tauchte eine Gruppe von Schülerinnen und Schüler auf, deckte einen Tisch feierlich und nahm auf Toiletten Platz. Erst als eine weitere Gruppe mit einem Banner und der Aufschrift „Toiletten stark gegen Hunger“ erschien, wurde vielen der verwirrten Passanten der Hintergrund des Flashmobs klar.
Thilo Panzerbieter, Geschäftsführer der GTO, erklärte, dass ohne Toiletten, eine gute Hygienepraxis und sauberes Wasser der Kampf gegen den Welthunger nicht zu gewinnen sei. Menschen, die unter schlechten hygienischen Bedingungen leben, leiden unter wiederkehrenden Durchfall- und Wurmerkrankungen. Sie könnten die verfügbare Nahrung nicht verwerten und würden wertvolle Kalorien sprichwörtlich ins Klo spülen.
Nach Einschätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist dieser Zusammenhang insbesondere bei Kindern in den ersten 1.000 Lebenstagen ab Empfängnis höchst problematisch. Fäkal-oral übertragene Krankheiten sind verantwortlich für fast die Hälfte der weltweiten Fälle von Unterernährung und können im Kleinkindalter irreparable Wachstumsstörungen verursachen. Im Jahr 2014 waren nach WHO weltweit 160 Mio. Kinder, 50 Mio. davon unter 5 Jahren, von solchen Wachstumsstörungen betroffen. Experten sprechen international von Stunting, weil die Kinder im Längenwachstum hinterherbleiben. Schockierender sei jedoch, so Thilo Panzerbieter, dass aufgrund der vielen Infektionen im Darm auch das Wachstum des Gehirns und die kognitive Entwicklung der Kinder beeinträchtigt würden. Eine dreckige Umwelt könne so zur Hürde für ein ganzes Leben und zum Hemmnis für Entwicklungsprozesse werden.
Die Schülerinnen und Schüler überbrachten dem Bundesminister Dr. Gerd Müller im naheliegenden Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Anschluss ihre Botschaft. Die Vereinten Nationen haben im September das Ziel herausgegeben, bis 2030 alle Menschen weltweit Zugang zu würdevollen Toiletten haben sollten. Jetzt müsse Deutschland seinen Möglichkeiten entsprechenden Beitrag dazu leisten, um dieses Ziel zu erreichen.
Die GTO setzt sich seit 10 Jahren weltweit für eine bessere Sanitärversorgung ein. Den Welttoilettentag hat sie in Deutschland bekannt gemacht. Im Mittelpunkt ihrer Aktionen steht der Tabubruch, um Aufmerksamkeit auf das vernachlässigte Thema zu lenken. Nach Zahlen von WHO und UNICEF haben aktuell 2,4 Milliarden Menschen keinen Zugang zu einer würdevollen Sanitärversorgung. Die Vereinten Nationen weisen zum diesjährigen Welttoilettentag unter dem Motto „Bessere Sanitärversorgung für bessere Ernährung“ auf die Bedeutung von Toiletten als Fundament für die globale Ernährungssicherheit hin.
Die Aktion ist Teil des entwicklungspolitischen Bildungsprojektes „Klobalisierte Welt“ der GTO. Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli Neukölln und die Montessori Schule Lichterfelde nehmen am Projekt teil. Das Projekt wird finanziell unterstützt aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), von der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ) aus Mitteln des Landes Berlin und CWS-boco.
www.germantoilet.org