Am 1. Januar 2016 wird die Energieeinsparverordnung (EnEV) für Neubauten verschärft. Bauherren, die ihren Bauantrag ab 1. Januar 2016 einreichen, müssen dann einen um 25 Prozent geringeren Primärenergiebedarf und einen verbesserten Wärmeschutz in ihrem Neubau erreichen. Für Bauherren, die ihr neues Haus mit einer Öl-Hybridheizung beheizen wollen, ist das kein Problem.
Wie Berechnungen im Auftrag des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO) zeigen, lassen sich die neuen Vorgaben zu wirtschaftlich attraktiven Konditionen unter anderem mit Kombinationen aus Öl-Brennwerttechnik und Solarwärme oder Holzkaminofen erfüllen. Bei Verbräuchen von nur 550 bis 810 Litern Heizöl im Jahr und den im Vergleich zu Erdgas derzeit deutlich günstigeren Brennstoffkosten wird die Ölheizung so auch im Neubau wieder verstärkt zum Thema.
Viele Optionen mit Öl-Brennwerttechnik
Das ITG Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden hat ein Dutzend unterschiedliche Heizungsvarianten mit Öl-Brennwerttechnik für einen typischen Neubau bewertet – mal mit, mal ohne Einbindung von Solarthermie, wassergeführtem Kaminofen oder Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie unterschiedlichen Dämmstandards. Die Grundlage bildete ein freistehendes, nicht unterkellertes Einfamilienhaus mit Satteldach und einer Wohnfläche von rund 150 Quadratmetern. „Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass ölbasierte Heizungsanlagen in den unterschiedlichsten Konstellationen den ab 1. Januar 2016 verschärften Anforderungen im Rahmen der Energieeinsparverordnung genügen. Wer einen Neubau in Angriff nimmt, kann also getrost auch mit diesen Varianten planen“, meint ITG-Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Bert Oschatz.
Weniger als eineinhalb Quadratmeter für den Heizöltank
Allen untersuchten Optionen gemein ist ein jeweils sehr geringer Heizölbedarf. So benötigt zum Beispiel eine Variante mit Lüftungsanlage und Solarthermie zur Trinkwassererwärmung nur noch 606 Liter Heizöl im Jahr. Dafür reicht dann ein kompakter 1.000-Liter-Tank, der weniger als eineinhalb Quadratmeter Fläche beansprucht und sich dank zuverlässiger Geruchsbarriere ideal im Hauswirtschaftsraum aufstellen lässt.
Ölheizer bekommen mehr fürs Geld
Ein geringer Verbrauch sorgt auch für niedrige laufende Kosten. Eine umfassende Kostenanalyse für die vom ITG betrachteten Heizungsvarianten hat der Energieberater und KfW-Sachverständige für Energieeffizienz Thomas Behnke angestellt. So fallen beispielsweise bei einem Bedarf von 606 Litern Heizöl derzeit nur rund 380 Euro jährlich für den Brennstoff an. Auch im Hinblick auf die Investitionskosten steht die Ölheizung gut da. „Der Kostenvergleich zeigt, dass sich die Ausgaben für ein Ölbrennwertgerät und eine thermische Solaranlage zur Trinkwassererwärmung bei guter Hausdämmung in der gleichen Größenordnung bewegen wie die Ausgaben für eine rein strombetriebene Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Mindestdämmung“, so Behnke. Wer in eine Ölheizung investiert, kann im Vergleich zur Wärmepumpe eine bessere Dämmung und eine Solaranlage für das gleiche Geld bekommen. Mehr Informationen zum Thema unter www.zukunftsheizen.de/Neubau.