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ZVDH: „Keine Angst vor der Digitalisierung im Handwerk“

Der Veränderungsdruck durch das Internet ist auch im Handwerk deutlich zu spüren, unter anderem durch eine zunehmende Digitalisierung der Bauprozesse. „Vor der Digitalisierung brauchen wir keine Angst zu haben“, erklärte Karl-Heinz Schneider, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Dachdecker (ZVDH) und Vizepräsident des Unternehmerverbands Deutsches Handwerk (UHD) beim Berliner Unternehmerforum im Mai 2015. Sie biete viele Chancen für die tägliche Arbeit, etwa im Kontakt zwischen Betrieben und Baustellen. Das bedeute aber auch für viele Dachdeckerunternehmen, sich mit neuen Arbeitsmethoden wie BIM zu befassen, führte Schneider aus. „Wenn wir als Handwerksunternehmen hier nicht mithalten, verlieren wir Wettbewerbsvorteile, auch angesichts geänderter Ausschreibungsbedingungen im Vergaberecht“, wird Schneider deutlich. BIM steht für Building Information Modeling und wird zunehmend in der Planung und interdisziplinären Abwicklung von Bauprozessen eingesetzt. Mit der Verabschiedung einer Richtlinie für das EU-Vergaberecht wurde festgelegt, dass bis 2016 alle EU-Mitgliedsstaaten die Nutzung von BIM bei öffentlich finanzierten Bau- und Infrastrukturprojekten anordnen können.

ZVDH begrüßt EU-Pläne zum digitalen Binnenmarkt

Auch die EU will die Digitalisierung vorantreiben. Unter Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sollen insgesamt 315 Milliarden Euro für ein arbeitspolitisches Programm mobilisiert werden, dazu gehört auch ein vernetzter digitaler Binnenmarkt bis Ende 2019. Insgesamt 75 Milliarden sind für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) und Mid-Caps – also Unternehmen mit einem Börsenwert zwischen 500 Millionen und zwei Milliarden Euro – gedacht. Ein Ziel des Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ist es, durch die Digitalisierung einen freien Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital sicherzustellen. „Wir begrüßen die Idee des digitalen Binnenmarktes. Für das Handwerk ist allerdings der zügige Breitbandausbau – vor allem im ländlichen Raum – eine wichtige Voraussetzung. Hier erwarten wir von der EU vor allem die Förderung der KMUs, damit auch kleine Unternehmen wie Dachdeckerbetriebe die Chance haben, von der digitalen Arbeitswelt zu profitieren. Die Anwendung des Prinzips ‚Vorfahrt durch KMU’ durch alle EU-Institutionen ist dringend notwendig“, fordert ZVDH-Hauptgeschäftsführer Ulrich Marx.
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