Zeitschrift für Planung, Berechnung und Ausführung
von sanitär-, heizungs- und klimatechnischen Anlagen.
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17. Norddeutscher Kachelofenbauertag in Linstow

Ein Kachelofen ist eine Wärmequelle der besonderen Art. Ein von Meisterhand gefertigter Kachelofen mit großer Speichermasse sorgt mit wenigen Heizintervallen stundenlang für die berühmte Kachelofenwärme. Überdies gilt er als ein schützenswertes Kulturgut. Darin sind sich die mehr als 230 Fachbesucher beim 17. Norddeutschen Kachelofenbauertag in Linstow einig. Und auch bei der Frage der Emissionen von Kachelöfen werden sie bei den Kachelofen- und Luftheizungsbauern große Einigkeit finden. Bedauerlicherweise hält sich in der Öffentlichkeit dagegen nach wie vor das Märchen vom bösen Kachelofen.

„Holzöfen sind viel besser als ihr Ruf, vorausgesetzt, Ofen, Brennstoff und Bedienung sind optimal. Durch Sanierung oder Erneuerung und die umfängliche Beratung der Kunden in Sachen Bedienung, konnten wir in den letzten Jahren deutliche Verbesserungen bei den Emissionen häuslicher Feuerungsanlagen erzielen“, erklärt Jens Cordes, stellv. Landesinnungsmeister des Fachverbandes Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Mecklenburg-Vorpommern. Aber welchen Einfluss hat der Ofen auf die Emissionen? Oder ist es nicht vielmehr der Bediener selbst, der die Emissionen massiv beeinflussen kann? Letzteres bestätigt sich in Forschungsergebnissen des Technologie- und Förderzentrums (TFZ) in Straubing. Daher ist die Aufklärung über den richtigen Betrieb von Kaminöfen besonders wichtig geworden.

27 Handbücher seien derzeit im Umlauf, um über das richtige Heizen aufzuklären, berichtete Friedrich Allendorf als Vertreter Europäischen Feuerstätten Arbeitsgemeinschaft (EFA). Darüber hinaus sei in der Diskussion, ob ein Feuchtemessgerät für das Brennholz als Beigabe zum Ofen Pflicht werden soll. Denn bei einem sehr hohen Feuchtigkeitsgehalt wird nicht nur die Holzvergasung deutlich gestört, sodass gefährliche Schadstoffe freigesetzt werden, sondern gleichzeitig steigt auch der Anteil des Feinstaubs rapide an. Insgesamt werden die gesamte Umwelt und der eigene Ofen deutlich belastet. Auch Martin Ratzke, Landesinnungsmeister des Fachverbandes Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Mecklenburg-Vorpommern, plädierte in seinem Grußwort für eine verstärkte Werbung, wie ein Ofen richtig zu bedienen sei oder wie man ihn richtig mit Kleinholz anzünde. Es ist schade, wenn vielerorts die Öfen entfernt werden oder – wie in einem Hotel auf seiner Heimatinsel Rügen – durch Gaskamine ersetzt werden, weil die Menschen den richtigen Umgang verlernt hätten. Den Menschen die korrekte Bedienung erklären und die vielen Vorteile des Ofens in die Öffentlichkeit tragen, dabei werde der Fachverband die Ofenbauer-Innung intensiv unterstützen. Denn in einer entscheidenden Sache waren sich alle Teilnehmer des diesjährigen Kachelofenbauertages fraglos einig: Der Kachelofen ist als Speicherofen nicht nur ein wichtiger Teil der Energiewende und eine ganz besondere natürliche Wärmequelle, sondern seit Jahrhunderten und vielen Generationen Teil unseres Lebens. Und man sei sich sicher, dass der Kachelofen und das Kachelofenbauerhandwerk auch viele weitere Jahre und Jahrzehnte fortbestehen werden.

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