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VDS: Zahlreiche Aufgaben für Sanitärbranche

Der neue Vorstand der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) erhielt von der Mitgliederversammlung ein einstimmiges Vertrauensvotum bis 2020. Beim Fototermin nach der Wahl waren Thilo Pahl, Dr. Rolf-Eugen König, Andreas Dornbracht und Michael Hilpert (von links) auch deshalb gut gelaunt.
Bild: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) 

 

 

Trotz nach wie vor überwiegend guter Konjunkturdaten und fundierter Zukunftschancen sollte die Branche nicht auf die Aktivitäten-, Kommunikations- und Innovationsbremse treten. Im Gegenteil sprechen viele bekannte und neue Herausforderungen eher dafür, das Tempo zu erhöhen. Dazu eignet sich auch ein leistungsstarker Dachverband. Dieses Meinungsbild prägte Ende November 2017 die Informationen und Diskussionen während der Mitgliederversammlung der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) in Bonn. Darüber hinaus stellten die Repräsentanten von Industrie, Fachgroßhandel und Fachhandwerk bei den turnusmäßigen Wahlen von Vorstand und PR- und Marketing-Ausschuss personelle Weichen für die nächsten drei Jahre, heißt es in einem Veranstaltungsbericht.

 

Laut aktuellen ifo-Schätzungen steigt die Umsatzkurve der Sanitärbranche weiter kontinuierlich an. Während danach für 2017 ein nominelles Plus von 2,5 % auf 24,4 Mrd. Euro zu erwarten ist, prognostiziert das Institut für 2018 ein prozentual gleiches Wachstum auf dann 25 Mrd. Euro. Die Verkaufserlöse im Inland seien daran mit 20,7 Mrd. Euro (20,2 Mrd. Euro) und die im Ausland mit 4,3 Mrd. Euro (4,2 Mrd. Euro) beteiligt. Die unveränderte und im Prinzip „natürlich erfreuliche“ Vollauslastung des Handwerks verhindere einen noch kräftigeren Aufschwung. Die Lösung des Kapazitätsproblems bleibe daher eine zentrale gemeinsame Aufgabe. Das Vorfertigungskonzept der von der VDS initiierten „Werkstatt Bad“ zeige eine mögliche Alternative auf.

Wie die Dachorganisation meldet, wurde während der Versammlung eine Reihe weiterer branchen- und badrelevanter Herausforderungen thematisiert. Dazu gehörten der demografische Wandel, klar erkennbare gesellschaftliche Tendenzen wie die erheblich größere Bedeutung von Gesundheit, Individualität und selbstbestimmtem Leben auch im Alter, die zunehmend in den Fokus rückende häusliche Pflege, der onlineaffine „Konsument von morgen“ und die auf vielen Ebenen fortschreitende Digitalisierung. Auf allen Feldern müsse sich die Sanitärwirtschaft konsequent positionieren und dabei möglichst geschlossen auftreten.

Insgesamt verfüge die Branche neben einer günstigen Ausgangssituation über eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung. Das habe gerade die neue, im Herbst 2017 veröffentlichte Bad-Grundlagenstudie mit ihren detaillierten repräsentativen Resultaten dokumentiert. Der dadurch u. a. erhärtete Kompetenzstatus der Profi-Schiene beim Verbraucher sei eine „ausgezeichnete Basis“ für den Erfolg einer gezielten Bedarfslenkung. Darauf komme es in der gegenwärtigen Marktphase wohl in erster Linie an.

Kür erfordert Unterstützung

In seinem Rück- und Ausblick schilderte Jens J. Wischmann Einzelheiten der „systematischen und breit gefächerten“ VDS-Arbeit, deren Aufgaben- und Tätigkeitsspektrum in den letzten Jahren bei konstanten Budgets „erheblich ausgebaut wurde“. Exemplarisch erläuterte der Geschäftsführer die inzwischen auch im politischen Sektor etablierte Aktion Barrierefreies Bad, die intensive Marktforschung, die professionelle, 2017 wieder mit „einer neuen Rekordbilanz überzeugende“ Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die aktuell für zwei Jahre verlängerte Kooperation mit der „Bad-Botschafterin“ Franziska van Almsick sowie die inhaltliche und thematische Weiterentwicklung der Leitmesse „ISH“.

Für 2018 sei der Projektplan „bereits voll ausgebucht“. Das gelte für die genannten Aktivitätenfelder ebenso wie für den „Tag des Bades“ am 15. September, die diversen Internet-Plattformen des Verbandes, die Social Media-Präsenz und die Fortbildungseinrichtung Bad-Akademie, die voraussichtlich im Mai mit ihrem nächsten Kurs starte. Wischmann machte jedoch keinen Hehl daraus, dass der verfügbare Etat enge Grenzen setze und nur die „Pflichtaufgaben“ abdecke. Er und der scheidende Vorsitzende Hartmut Dalheimer appellierten daher an die Mitglieder, weitere für die Branche nützliche Projekte „separat finanziell zu unterstützen“. Aus dem Plenum kam, wie es heißt, ebenfalls ein generelles Plädoyer für ein verstärktes Verbandsengagement der Marktpartner.

Einstimmiges Vertrauen

Abschließender Punkt auf der Bonner Agenda waren die turnusmäßigen Wahlen von Vorstand und PR- und Marketing-Ausschuss. Ihre Resultate sichern den Angaben zufolge bei der Dachorganisation weiter ein „hohes Maß“ an personeller und fachlicher Kompetenz.

Ein klares Signal der Geschlossenheit sei die einstimmige Wahl des vierköpfigen Vorstandes für die nächste Periode bis 2020. Neuer Vorsitzender ist danach Andreas Dornbracht, der in seiner Funktion als Vorstandsmitglied des VDMA-Fachverbandes Armaturen den nicht mehr kandidierenden Hartmut Dalheimer ablöste. Dornbracht würdigte die Verdienste seines Vorgängers und betonte, dass er die VDS professionell, ideenreich und mit der nötigen Gelassenheit gelenkt und ihr breites Leistungs- und Aktivitätenportfolio wesentlich beeinflusst habe. Als stellvertretenden Vorsitzenden bestätigte die Versammlung Dr. Rolf-Eugen König, der dem Geschäftsführenden Vorstand des DG Haustechnik angehört und damit den Fachgroßhandel vertritt. Im Vorstand sind künftig nach dem Votum der Mitglieder außerdem der ZVSHK-Vizepräsident Michael Hilpert für das Fachhandwerk und der IFS-Vorsitzende Thilo Pahl für die Sanitärindustrie tätig.

Die Wahl des PR- und Marketing-Ausschusses, in dem sich alle Vertriebsstufen u. a. für eine öffentlichkeitswirksame Bad-Kommunikation engagierten, sei ebenfalls einstimmig erfolgt. Er setze sich in den nächsten drei Jahren aus Peter Küpper (Vorstandsmitglied bei der SHK-Innung Bonn/Rhein-Sieg) als Vorsitzender, Sabine Meissner (burgbad) als stellvertretende Vorsitzende, Birgit Jünger (ZVSHK), Achim Laubenthal (DG Haustechnik), Katja Zimmermann (Keuco) und VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann zusammen. Verabschiedet wurde mit Werner Hirschler der bisherige langjährige Ausschuss-Vorsitzende. Er prägte die Gremienarbeit laut Dornbracht u. a. durch „Humor, Frische und Herzlichkeit“.

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